Abkehr vom Hass

von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Die Welt ist in eine schwere Krise geraten – eine Krise, die viele Nationen auf neue Weise zusammenführen wird. Die gemeinsame Angst vor dem Terrorismus hat etwas zustande gebracht, was sonst Jahre beharrlicher Bemühungen erfordert hätte. Und noch bemerkenswerter ist, dass die Ursachen des Terrorismus – die Demütigung, der Groll, die hilflose Verzweiflung von Millionen Menschen im Osten – jetzt vielen Amerikanern zum ersten Mal bewusst werden; so können sie die jüngsten Ereignisse nun in einem größeren Zusammenhang sehen und fordern deshalb eine besonnene Vorgehensweise. Vor allem aber wird ein neuer Geist der Zusammenarbeit spürbar und bei vielen Menschen ein neues Verantwortungsbewusstsein – im Osten wie im Westen.

So hat dieses schreckliche Attentat, das so viele auf einen Schlag ums Leben gebracht oder zu Krüppeln gemacht hat, das Feuer des Wandels entfacht, den diese Welt so bitter nötig hat, und jene zum Handeln gezwungen, die ihn aufgehalten haben. So entsteht aus diesem brutalen Verbrechen am Ende vielleicht mehr Verständnis dafür, dass alle Menschen überall Anspruch auf Gerechtigkeit, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit haben.

Nach den bei den Menschen geltenden Maßstäben hat diese Tragödie die Großmächte dazu gezwungen, ihre Militärmacht einzusetzen und zur Selbstverteidigung zurückzuschlagen. Es entspräche jedoch größerer Weisheit, würde man die Kornspeicher und Banken öffnen und damit beweisen, dass man das Problem versteht und auch den Wunsch hat, wirklich etwas zu verändern. Eine Beschwichtigungspolitik ist sicher keine Antwort, aber ebenso wenig ist es der Krieg.

Nur in einem fairen und offenen Gerichtsverfahren vor den Augen der Welt kann die Schuld oder Unschuld eines Menschen bewiesen werden. Nur wenn man sich zu einer gewissen Verantwortung für die Bedingungen bekennt, die Menschen zu solch barbarischen Handlungen veranlassen, kann man sie überwinden. Wer nichts mehr zu verlieren hat, misst dem Leben anderer oder seinem eigenen nur noch wenig Wert bei.

Der Rat, den wir, eure Älteren Brüder den Menschen daher erteilen, ist folgender: Ruft alle Parteien zusammen, die an den Problemen, die den Terroranschlägen zugrunde liegen, beteiligt sind. Enthaltet euch einer verzweifelten Vergeltung und öffnet dem Dialog die Tür. Macht eine aufrichtige Anstrengung, die zahllosen Millionen in ihrem Groll zu verstehen und helft mit, ihr Leben und ihr Denken zu transformieren.

Die Reichen dürfen nicht mehr mithilfe ihres Vermögens oder ihrer Waffen ihren Willen durchsetzen; die Ressourcen müssen geteilt werden – das ist der einzige Weg zu Frieden und Gerechtigkeit.

Ergreift jetzt diese Gelegenheit, die Fehler der Vergangenheit wiedergutzumachen und entfernt für immer das Krebsgeschwür des Terrors und der Gewalt.

Maitreya beobachtet und wartet auf seinen Auftritt. Sein großes Herz sendet die Liebe aus, die alle, die darauf reagieren können, tröstet und beschützt; seine erhobene Hand segnet alle, die sich ihr nähern.

Nehmt diese, seine Liebe an und kehrt ab vom Hass. (Share International, November 2001)