Share International, September 2020

Lesen Sie im Folgenden Auszüge aus der deutschen Printausgabe.

Anbruch des Neuen

von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hat Benjamin Cremes Meister vorgesehen, dass seine Artikel auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten. In diesem Artikel, der im März 2015 erstmals erschienen ist, weist er darauf hin, dass die Welt eine Zeit großer Herausforderungen vor sich hat. Die Frage, die sich jetzt, einige Jahre später, stellt, heißt: Wie werden wir „aus dem Alten das Neue schaffen?“

Die Zeit, die jetzt vor uns liegt, wird angesichts der Schnelligkeit der kommenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen und ihrer Vielfältigkeit für viele sehr verwirrend sein.

Das wird bei ihnen als häufigste Reaktion Besorgnis und Verwunderung auslösen. Fasziniert oder alarmiert von der Dimension der Veränderungen, werden viele das entweder als Zeichen einer Gesellschaft im Wandel interpretieren oder aber dem Neuen mit Furcht und Ablehnung begegnen. Überall werden die Menschen sich sehr vorsichtig verhalten, weil sie sich der Richtung, die sie einschlagen sollen, nicht sicher sind.

Diese Vorgehensweise wird jedoch nicht lange anhalten. Sie werden feststellen, dass sie in einer Welt leben, die sich jetzt von Grund auf verändert und ihre Glaubenssätze und Werte auf die Probe stellt.

Damit werden die Menschen anfangen, aus dem Alten das Neue zu schaffen, und zunehmend beweisen, dass sie den Herausforderungen dieser Zeit gewachsen sind.
(Share International, März 2015)


Fragen und Antworten – in Auszügen

Benjamin Creme wurden bei jedem seiner weltweit gehaltenen Vorträge, aber auch tagtäglich, unzählige Fragen zu sehr vielen Themen gestellt. Er verstand sich allerdings nie als Schiedsrichter über die Authentizität oder Aussagen anderer Gruppen. Auf dieses immense Quellenmaterial können wir zurückgreifen und die vielen von ihm und seinem Meister in den vergangenen Jahren beantworteten Fragen, die noch nicht in Share International erschienen sind, veröffentlichen.

F. Was ist Maitreyas Ziel für mich, für das Individuum?

A. Maitreyas Ziel ist, die Menschheit zu Gott zu führen, im Sinne einer Erkenntnis des Göttlichen in Ihnen selbst, in uns selbst, und das zum Ausdruck zu bringen. Das bedeutet, so zu leben, als sei man dieser Gott. Das bedeutet nicht, einer Religion anzugehören und Nonne oder Mönch zu werden, sondern dass Sie sich jedem gegenüber, mit dem Sie in Kontakt kommen, so verhalten, als sei er Sie selbst. Um das zu tun, müssen wir in Frieden leben, ohne miteinander zu kämpfen und zu konkurrieren. Wettbewerb muss aus unseren Vorstellungen vom Zusammenleben verbannt werden. Jeder Mensch ist ein potenzieller Gott, und jeder Mensch hat einen eigenen Wachstumsrhythmus – einige entwickeln sich schneller, andere langsamer, manche entlang einer Linie, andere wieder ganz anders. Und auf diese Weise werden alle Aspekte des Lebens erfasst.

F. Wie denken Sie über Flüchtlinge und Migranten?

A. Eines der größten Probleme, mit denen viele Industrieländer konfrontiert sind, ist die Immigration, die Ankunft von Flüchtlingen. Die USA und einige europäische Länder haben entlang ihrer Grenzen riesige Barrieren errichtet und Mauern um ihre Länder gebaut. Und was sie damit sagen, ist:

„Es ist ihnen nicht erlaubt, herzukommen. Wir wollen sie nicht. Sie kommen und nehmen uns die Arbeitsplätze weg. Sie sind lästig, und es sind zu viele. Unser Land ist nicht groß genug für die Aufnahme von Tausenden von Flüchtlingen, die herkommen.“ Mittlerweile kommen immer mehr Flüchtlinge und Migranten, um Arbeit zu suchen. Sie kommen aus Entwicklungsländern, wo sie keine Arbeit gefunden haben, in die Industrieländer, in der Hoffnung, einen Job zu finden, und wenn nicht legal, dann illegal. Großbritannien ist das Zentrum des britischen Commonwealth, dem Nachfolger des ehemaligen Britischen Weltreichs. Früher durfte jeder aus anderen Commonwealth-Ländern nach Großbritannien kommen; es war mehr oder weniger so, als ob sie Briten wären. Nun wurde das alles erschwert, und Leute aus solchen Ländern müssen jahrelang warten. Und es gibt einen riesigen Wall von Hindernissen zwischen uns und denen, die kommen wollen.

Aber alle Länder, die jahrhundertelang immer wieder Wellen von Einwanderern in ihre Gesellschaft erlebt haben, haben dadurch eine Bereicherung erfahren. Die Einwanderer haben andere Qualitäten in das lokale Leben eingebracht – andere Küchen, andere Denkweisen, andere Religionen; anders auf vielfältige Weise, wie wir es nicht erwartet hätten. Sie haben unsere Lebensqualität bereichert. Und was die USA betrifft, wurde das moderne Amerika von Einwanderern aufgebaut.

Maitreyas Aufgabe ist, die Menschheit dazu zu inspirieren, das zu erkennen – zu erkennen und zu akzeptieren, dass wir eins sind und uns dafür einsetzen sollten, in der einen Welt als eine Gruppe zu leben, die Menschheit heißt. Er wird die Menschheit lehren, zu leben, und wir müssen darauf reagieren. Wir müssen selbst erkennen, dass das notwendig ist. Maitreya hat die Aufgabe, die Menschheit zu beraten, aber wir haben die Aufgabe, das, was er sagt, als Realität zu erkennen, und dass das nicht nur irgendeine neue Idee ist, sondern eine absolute Notwendigkeit unsererseits. Und wir müssen es wollen. Wir haben das willkommen zu heißen und froh darüber zu sein. Wir müssen das Prinzip des Teilens akzeptieren und danach handeln.

F. Kommt da eine weitere Wirtschaftskrise auf uns zu, oder haben wir das Schlimmste bereits überstanden?

A. Das ist noch nicht vorbei Es wird anhalten. Es wird auf und ab gehen. Es werden leichte Verbesserungen eintreten, besonders im monetären Sinn, aber was Arbeit und Industrie betrifft, wird es noch einen Zusammenbruch geben, der so gewaltig ist, dass es viele Jahre dauern wird, um beispielsweise in Amerika und Europa wieder Ordnung zu schaffen. Jede Woche gehen Hunderttausende von Arbeitsplätzen verloren. Stellen Sie sich mal vor, was das erst für ein Entwicklungsland bedeuten muss.

(Die Fragen und Antworten stammen aus einer Vortragsveranstaltung mit Benjamin Creme in Amsterdam, September 2009)


Leserbriefe

Share International verfügt über einen sehr großen Vorrat an Leserbriefen mit Erlebnisberichten, die bereits von Benjamin Cremes Meister als authentisch bestätigt, aber noch nicht veröffentlicht wurden. Auf diese Briefe, die teilweise schon vor Jahren eingegangen sind, können wir jetzt zurückgreifen. Neuere Briefe veröffentlichen wir unkommentiert zu Ihrer Information.

Leserbriefe, die von ungewöhnlichen Erlebnissen und Begegnungen berichten, sind weiterhin willkommen. Auch wenn wir sie nicht bestätigen oder angeben können, ob ein Meister dabei involviert war, könnten die Erfahrungen doch „für sich sprechen“, indem sie Hoffnung, Inspiration und Trost vermitteln.

Straßenbesuch
Die folgende Begegnung fand vor 20 Jahren (oder mehr) statt. Leider kann ich mich nicht mehr genau erinnern, wann das war. Ich habe mich seit Jahren immer mal wieder gefragt, ob das eine Begegnung mit Maitreya war.

Eine Freundin und ich befanden uns vor dem Friends House in London, um zu einem unserer Vorträge zu gehen. Als wir uns der Tür näherten, kam ein verzweifelt aussehender junger Mann auf mich zu. Er habe kein Geld, sagte er, und wenn er bis 20 Uhr nicht genügend zusammenbrächte, würde er seinen Schlafplatz verlieren und auf der Straße landen. Natürlich konnte ich mit ihm mitfühlen und gab ihm das Geld, das ich dabeihatte. Das war alles.

Nun frage mich wieder, ob dieser junge Mann (mit einem liebenswürdigen Gesicht) Maitreya gewesen sein könnte.

B. F., Surrey, Großbritannien
(Benjamin Cremes Meister bestätigte, dass der „verzweifelte junge Mann“ Maitreya war.)

(Zwei Briefe von derselben Person)

Wir wussten, dass er wusste
Als wir im Juli 2005 auf dem Weg zu Ihrem Vortrag in London waren, hatten wir zwei außergewöhnliche Begegnungen. An einer U-Bahnhaltestelle kam ein gut gekleideter Schwarzer herein und setzte sich uns gegenüber hin. Er sah uns sehr liebevoll an, und dann lachte er plötzlich über das ganze Gesicht.
In seinen Augen sahen wir Liebe, Weisheit und Mitgefühl. Wir wussten, dass er wusste.
Er bewegte auch seine Finger auf eine bestimmte Weise, die wie kleine heilende Bewegungen wirkte. Mats begann zu weinen.
(Benjamin Cremes Meister bestätigte, dass der Mann Maitreya war.)

Eine Stunde später, als wir eine Straße entlanggingen, trafen wir auf eine eigenartige Frau, die auf uns zukam und Flöte spielte. Sie blieb vor uns stehen und lachte uns liebevoll an. Sie sah mir in die Augen und sprach dann über meine Bluse und anderes. Beide Begegnungen waren wirklich sehr seltsam.
(Benjamin Cremes Meister bestätigt, dass die Frau der Meister Jesus war.)

Mats Abrahamsson und Sikku Bjorklund, Schweden


Zeichen der Zeit

Großbritannien – Am Nachmittag des 19. April 2020 sah ein Beobachter einer Webcam, die auf die Shetlandinseln gerichtet war, „einige ungewöhnliche Objekte am Himmel …, die schneller flogen, als ich jemals zuvor etwas über den Sumburgh-Leuchtturm fliegen sah.“ (Quelle: mufon.com)

Deutschland – Kornkreis in der Nähe des Ammersees in Bayern, südwestlich von München. Fotografiert von Frank Schweikert © (Abdruck mit Genehmigung)

USA – Am 11. Juni 2020 machte ein Ehepaar an einem malerischen Aussichtspunkt in Jerome, Arizona, Rast. Der Ehemann nahm in der Ferne einen ungewöhnlichen Lichtblitz wahr, während seine Frau Aufnahmen von der Aussicht machte. Beim späteren Betrachten der Fotos war auf einem ein in geringer Höhe schwebendes vierseitiges Flugobjekt zu erkennen. (Quelle: mufon.com)


Mut und Furchtlosigkeit

Zitate zum Thema Mut und Furchtlosigkeit“ von Maitreya aus seinen Botschaften und Lehren, von Benjamin Cremes Meister und Benjamin Creme (teilweise neu übersetzt) aus Share International und den von ihm herausgegebenen Büchern. (Siehe Bücherseite am Ende des Hefts.)

Wenn die Menschen die Notwendigkeit des Wandels begreifen, werden sie das, was sie heute fürchten, bereitwillig auf sich nehmen; Verständnis und Mut gehen Hand in Hand. Eine neu entdeckte Toleranz wird das alte Misstrauen auflösen … Sobald die Menschen ihr Einssein begreifen und entsprechend handeln, wird alles möglich. („Eine Welt im Wandel“, April 1994, Worte eines Meisters)

Fürchtet euch nicht, meine Freunde. Seid mutig und freigebig, um allen in Not zu helfen. Wenn ihr das tut, gelangt ihr in jenen Bereich des Göttlichen, aus dem ihr stammt. Dann handelt das Göttliche selbst. Wartet daher nicht länger, meine Freunde, auf die großen Veränderungen, die noch kommen werden. Handelt und bringt sie selbst zustande. (Maitreya – diese Botschaft ließ er 2006 am Ende eines Interviews mit Benjamin Creme in Radio Ici & Maintenant in Paris übermitteln.)

Wir müssen die Angst, die sich im Konkurrenzkampf äußert, aus dem Bewusstsein der Menschheit tilgen. Wiesollen wir das anstellen? Wir müssen einen Weg finden. Wir können Maitreya fragen, und er wird uns sagen: „Vertraut mir, vertraut dem Leben, vertraut euch, vertraut Gott in euch und teilt die Ressourcen der Welt.“ Sobald wir das Prinzip des Teilens akzeptieren und damit Gerechtigkeit in der Welt durchsetzen, wird der Wettbewerb ein Ende haben.

Wettbewerb ist eine Plage, die von zwei Faktoren bestimmt wird: Habgier und Angst. Gier ist die Folge von Angst. Angst ist der Inbegriff dessen, was sich gegen das Leben richtet. Fällt die Angst weg, wird die Lebensenergie frei. (Die Kunst der Zusammenarbeit)

Veränderungen, ob große oder kleine, sind für die Menschen immer schwierig. Und wenn sie eine Transformation der Welt bedeuten, macht das vielen Menschen Angst. Sie wissen nicht, über welche Kraft Maitreya, der Christus und Weltlehrer, verfügt, der zusammen mit einer großen Gruppe seiner Jünger bereits unter uns lebt. Deren Energien wecken das Beste in den Menschen, sodass sie diese Veränderungen erkennen und ausführen können. Maitreya sagt: „Habt keine Angst. Das Ergebnis ist von Anfang an bekannt. Alles wird gut. Alles wird sich zum Guten wenden.“ (The Awakening of Humanity)

Klarsichtig und furchtlos haben die Menschen in die Zukunft geschaut und erkannt, dass ihre Sehnsucht nach einer gerechten und friedlichen Welt erfüllt werden kann. Sie wissen, dass das nicht von selbst geschehen wird und sie dafür zusammen mit ihren Brüdern und Schwestern selbst aktiv werden und Verantwortung übernehmen müssen. Sie wissen auch, dass dieser Weg hart und gefährlich sein kann, aber der Preis zu hoch ist, um aufzugeben, da es um Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Frieden und ein besseres, einfacheres und wahrhaftigeres Leben für alle geht. Sie wissen, dass um dieses Zieles willen kein Opfer zu groß ist und sind bereit, dafür ihr Leben zu geben.

So werden die Völker der Welt ihr angestammtes Recht auf Freiheit und Gerechtigkeit geltend machen und damit ihr rechtmäßiges Erbe antreten. Darum wird die Stimme des Volkes in den kommenden Monaten und Jahren immer lauter werden und an Deutlichkeit zunehmen. (Benjamin Cremes Meister: „Die Stimme des Volks ist die Stimme der Zukunft“, Juli/August 2013)

Man muss nicht in Furcht leben. Niemand muss mit der Angst leben. Angst ist eine Verblendung wie jede andere, ich glaube sogar, die schlimmste, die es gibt, sie liegt allen anderen Verblendungen zugrunde. Jeder, der hofft vor den Initiator zu treten, muss sie hinter sich gelassen haben.

Sie können sich der Initiation nicht unterziehen, nicht eingeweiht werden, wenn Sie in Furcht leben. Sie können erst Meister werden, wenn Sie nicht nur Mut haben, sondern völlig furchtlos sind. Man braucht Mut, um die Angst anzugehen und im Leben den vorwärtsschauenden, vorwärtsstrebenden Einsatz und Elan eines wahren Jüngers zu beweisen. (Maitreyas Mission, Band zwei)


In Erinnerung an John Lewis

Rückblick auf ein Leben für Frieden, Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit

zusammengestellt von Redaktionsmitgliedern

John Lewis war ein schwarzer Bürgerrechtler und gewaltfreier Aktivist, der während der letzten 33 Jahre seines Lebens für den US-Bundesstaat Georgia im Repräsentantenhaus saß, wo er als „Gewissen des Kongresses“ bekannt war.

Geboren am 21. Februar 1940 als Sohn armer Pachtbauern in Alabama, galt er als still und ernst. Wenn er sich um die Hühner kümmern sollte, „taufte“ er sie und las ihnen Bibelstellen vor, fest entschlossen, „ihre Seelen zu retten“. Ansonsten schlich er häufig von der Feldarbeit weg und suchte sich einen Platz zum Lesen.

Lewis wurde in den 1950er-Jahren von der Philosophie und Praxis des gewaltlosen zivilen Ungehorsams inspiriert, als er das Baptistisch-Theologische Seminar in Nashville, Tennessee, besuchte. Er hörte Martin Luther King im Radio sprechen und nahm danach Kontakt mit ihm auf. In den 1960er-Jahren marschierte er häufig mit Dr. King und war 1963 der jüngste Redner auf dem Marsch nach Washington, wo Dr. King seine „Ich habe einen Traum“-Rede hielt. Als er im März 1965 in Alabama einen Marsch von Selma nach Montgomery anführte, um gegen die Vorenthaltung des Wahlrechts von Afroamerikanern zu protestieren, erlitt er durch Schläge von Polizisten eine Schädelfraktur.

Der nationale Aufschrei über die brutale Behandlung von Lewis und anderen Aktivisten in Selma führte im August 1965 zur Verabschiedung des historischen US-Wahlrechtsgesetzes, das eine Rassendiskriminierung bei der Stimmabgabe verbietet. Bis es soweit war, hatte Lewis als Gründer und Leiter eines studentischen gewaltfreien Koordinierungskomitees, das den friedlichen Widerstand gegen die Rassentrennung organisierte und die Registrierungskampagnen für schwarze Wähler im Süden leitete, bereits zahlreiche brutale Angriffe, Verhaftungen und Inhaftierungen erlitten. Lewis war auch einer der 13 ersten „Freedom Riders“ [Freiheitsfahrer] – schwarze und weiße Aktivisten, die mit Busfahrten gegen rassistische Reisebeschränkungen im Süden protestierten.

Zwischen 1961 und 1966 wurde Lewis 40 Mal verhaftet und auch dann noch, als er ab 1987 Kongressabgeordneter war. Während aller Misshandlungen war er für sein freundliches, bescheidenes und ruhiges, aber energisches Auftreten bekannt, beharrlich im gewaltfreiem Widerstand, der niemals davor zurückscheute, sich in persönlich gefährliche Situationen zu begeben. Diese Art von Aktivismus nannte er „good trouble“ [gute Unannehmlichkeiten].

Ein halbes Jahrhundert später nahm er Anteil an der Black Lives Matter-Bewegung und den landesweiten Reaktionen auf den Mord an George Floyd, war aber durch eine Bauchspeicheldrüsenkrebs-Erkrankung bereits zu stark geschwächt, um daran teilzunehmen. Sein Tod am 17. Juli 2020 berührte die ganze Nation. Lewis‘ Sarg wurde in einer Pferdekutsche über die Edmund-Pettus-Brücke in Selma transportiert, auf der rote Rosenblätter ausgestreut wurden, weil er während des Marsches 1965 dort blutige Verletzungen erlittenhatte. Danach wurde er in die Rotunde des US-Kapitols in Washington überführt, wo er als erster schwarzer Abgeordneter in der Geschichte der USA öffentlich aufgebahrt wurde. Am letzten Tag seiner Aufbahrung erschien vor dem Kapitol ein doppelter Regenbogen, obwohl es nicht geregnet hatte.

Die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush sprachen bei seiner Beerdigung am 30. Juli, und der ehemalige US-Präsident Barack Obama hielt die Trauerrede. Obama sagte, er sei gekommen, um dem vielleicht feinsten Jünger von Martin Luther King die letzte Ehre zu erweisen: „… das ist es, was John Lewis uns lehrt. Das ist der Ursprung echten Mutes. Nicht indem man sich gegeneinander wendet, sondern indem man sich einander zuwendet. Nicht indem man Hass und Spaltung sät, sondern indem man Liebe und Wahrheit verbreitet. Nicht indem man sich unserer Verantwortung entzieht, ein besseres Amerika und eine bessere Welt zu schaffen, sondern indem man diese Verantwortung mit Freude und Standhaftigkeit annimmt und entdeckt, dass wir in unserer geliebten Gemeinschaft nicht allein unterwegs sind“.

Einige Share International-Mitarbeiter in verschiedenen Ländern sahen bei dem Ereignis Ähnlichkeiten mit der Zeit nach dem Ableben von Prinzessin Diana, als es eine Überschattung von Maitreya gab, und fragten sich, ob auch hier ein Segen von Maitreya stattgefunden habe (siehe Share International, Oktober 1997).

Die New York Times veröffentlichte einen Essay, den Lewis in Erwartung seines Todes an die Black Lives MatterBewegung verfasst hatte und der nach seiner Beerdigung veröffentlicht werden sollte. Hier einige Auszüge daraus:

„Jetzt, da meine Zeit hier zu Ende geht, möchte ich euch sagen, dass ihr mich in den letzten Tagen und Stunden meines Lebens inspiriert habt. Ihr habt mir Hoffnung auf das nächste Kapitel der großen amerikanischen Geschichte gemacht, als ihr eure Kraft benutzt habt, um in unserer Gesellschaft etwas zu bewirken. Millionen Menschen haben aus einfachem, menschlichem Mitgefühl die Last der [gesellschaftlichen] Spaltung abgelegt. Im ganzen Land und in der ganzen Welt habt ihr Rasse, Klasse, Alter, Sprache und Nationalität beiseite geschoben, um die Achtung der Menschenwürde einzufordern. …

Obwohl ich jetzt nicht hier bei euch sein kann, möchte ich euch bitten, dem höchsten Wunsch eures Herzens zu folgen und für das einzutreten, woran ihr wirklich glaubt. Ich habe in meinem Leben alles in meiner Macht Stehende getan, um zu zeigen, dass der Weg des Friedens, der Weg der Liebe und Gewaltfreiheit der exzellentere Weg ist. Jetzt ist es an euch, die Freiheit läuten zu lassen.

Wenn Historiker einmal die Geschichte des 21. Jahrhunderts schreiben werden, lasst sie sagen, dass es eure Generation war, die endlich die schwere Last des Hasses abgelegt hat, und dass der Friede am Ende über Gewalt, Aggression und Krieg gesiegt hat. Also sage ich euch: Geht mit dem Wind, Brüder und Schwestern, und lasst euch vom Geist des Friedens und der Kraft der ewigen Liebe leiten.“

(Quelle: nytimes.com; npr.org)

Bild: John Lewis: „Jetzt ist es an euch, die Freiheit läuten zu lassen.“


Inhalt der Printausgabe

Anbruch des Neuen
von Meister –, übermittelt von Benjamin Creme

MEINUNG
Vereinte Nationen fordern ein befristetes Grundeinkommen für die 2,7 Milliarden Ärmsten der Welt
von Julia Conley

Im Namen des Tierreichs
Interview mit Marc Bekoff von McNair Ezzard

In Erinnerung an John Lewis Rückblick auf ein Leben für Frieden, Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit
zusammengestellt von Redaktionsmitgliedern

ZEICHEN DER ZEIT
Eine inspirierende Kraft des Guten –
Auszüge aus einem Interviewmit Alexandria Ocasio-Cortez

Mut und Furchtlosigkeit
– eine Zusammenstellung

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