Share International, November 2021

Die in den Artikeln geäußerten Ansichten von Autoren, die keine Korrespondenten von Share International sind, geben nicht notwendigerweise die Meinung der Herausgeber dieser Zeitschrift wieder. Ebenso stimmen Personen und Autoren, die nicht zu unseren Korrespondenten gehören, nicht unbedingt den Informationen und dem damit verbundenen Gedankengut zu, auf dem diese Zeitschrift im Wesentlichen basiert.

Lesen Sie im Folgenden Auszüge aus der deutschen Printausgabe.

Der Beginn der neuen Zeit

von Meister –, übermittelt von Benjamin Creme

Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hatte Benjamin Cremes Meister vorgesehen, dass seine Artikel, die er fast 40 Jahre lang zu jedem Heft beitrug, auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden sollten.

Geduldig sehen wir, eure Älteren Brüder, der Reaktion der Menschen entgegen, in dem Wissen, dass die große Mehrheit, wenn sie die wahre Situation auf der Erde erfasst hat, übereinstimmend einen radikalen Wandel befürwortet, um eine Katastrophe zu verhindern.

Eines der Probleme dabei ist, dass den meisten Menschen nicht bekannt ist, dass gewaltige finanzielle Interessen die gesellschaftlichen Verhältnisse bestimmen und sich vor allem gegen die Bedürfnisse und Rechte von Abermillionen Menschen richten. Zurzeit besitzen einige wenige Familien und Institutionen 80 Prozent des weltweiten Vermögens. Es ist zum Großteil „statisch“, das heißt in Grundbesitz, Schiffen, Gold, Juwelen und Kunstschätzen angelegt und kommt daher nur wenigen zugute. Dieses Ungleichgewicht führt weltweit dazu, dass es den Regierungen gar nicht gelingen kann, eine Gesellschaftsordnung zu etablieren, die auf relativer sozialer Gerechtigkeit basiert.

Es ist ein so altes und so tief verwurzeltes Ungleichgewicht, dass es nur mit einer herkulischen Kraftanstrengung oder durch einen weltweiten Wirtschaftskollaps erschüttert werden kann. Angesichts dieser Situation sind alle Regierungen ratlos, wie sie die Angelegenheiten ihres Landes regeln und gleichzeitig im Wettbewerb um die Märkte bestehen sollen. Zwangsläufig führt das immer wieder zu Chaos, Instabilität und chronischem Mangel an Geld für lebensnotwendige Dienstleistungen und für die Entwicklungshilfe. Die Armen der Welt leiden daher weiter und beten im Stillen um Veränderungen. Andere sind weniger still und schließen sich der wachsenden Zahl terroristischer Gruppen auf der Welt an.

Wie kann nun dieser Teufelskreis aus vererbtem Reichtum, Stillstand, revolutionärem Hass und Gewalt durchbrochen werden? Das werden die Worte des großen Lehrers sein. Auf diese Weise wird er das Bewusstsein der Menschen schärfen und ihnen helfen, die Ursachen ihrer Misere zu verstehen. Er wird zeigen, dass dieses Ungleichgewicht nicht tragbar ist in einer Welt, die so voneinander abhängig ist und vor so vielen gefährlichen Problemen steht. Er wird uns ebenso zeigen, dass wir nur mit einer vernünftigen Transformation unserer überholten Strukturen noch eine Zukunft haben und eine Zivilisation aufbauen können, die den Namen verdient.

Wenn die Menschen seine Worte hören, werden sie sich in drei Gruppen aufteilen: Die eine wird von ganzem Herzen seine Gedanken befürworten und seinem Aufruf zur Mitarbeit folgen. Eine andere wird beleidigt und geschlossen Opposition betreiben. Und eine dritte, kleinere Gruppe wird sich ängstlich abseits stellen. Nach und nach wird es aber offensichtlich werden, dass Veränderungen zumindest versucht werden müssen, sodass einige Experimente durchgeführt werden können. Das wird viele von der Machbarkeit des Teilens überzeugen und zu dem Deklarationstag führen, dem Signal, dass die neue Zeit begonnen hat. (Share International, Dezember 2005)

Fragen und Antworten

Auszüge aus einem Interview mit Benjamin Creme von Elizabeth Ross und McNair Ezzard in der Radiosendung „Imagine a Better World“ („Wie wir uns eine bessere Welt vorstellen“), Denver, Colorado, Juni 2004

F. In unserer heutigen Welt herrscht sehr viel Stress, vor allem, wenn es darum geht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Millionen von Menschen sind diesem Existenzkampf ausgesetzt. Worauf führen Sie das zurück? Was würde Maitreya zu dieser Situation sagen?

A. Eigentlich sollte jeder sich seinen Lebensunterhalt verdienen können, aber die Umstände, unter denen wir dies tun, sind weltweit sehr unterschiedlich. Manche sitzen am Telefon und verdienen in wenigen Minuten Milliarden von Dollar an irgendeiner Börse. Andere arbeiten Tag und Nacht für einen Hungerlohn, um Leib und Seele zusammenzuhalten. Es sind die Spaltungen in der Welt, die dieses Problem verursachen.

F. Wegen der alltäglichen Routine scheint die kreative Energie sehr vieler Menschen einfach ausgetrocknet zu sein.

A. Ja, das ist das Problem. Wenn man 10 bis 15, ja sogar 18 Stunden täglich arbeiten muss, um einen Dollar zu verdienen, hat niemand mehr noch Kraft für irgendetwas anderes als für die Arbeit am nächsten Tag.

F. Hat das nichts mit unserem Wirtschaftssystem zu tun, zum Beispiel in den USA oder der westlichen Welt?

A. Es hat allein damit zu tun, weil die Spaltungen so allumfassend sind. Daran wird deutlich, wie die Welt von den Marktkräften beherrscht wird. Die Menschen werden dazu animiert, sich an einer freien Marktwirtschaft zu beteiligen, aber das nimmt die Industrieländer zunehmend in den Würgegriff. Aus diesem Grund haben wir weltweit einen enormen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der Personalabbau in den Produktionsstätten und anderen Betrieben wird durch den schieren Konkurrenzdruck verursacht. Wettbewerb ist das Instrument der Marktkräfte, und diese würgen der Menschheit den Lebensnerv ab.

Maitreya nennt die Marktkräfte die Kräfte des Bösen, weil sie die Ungleichheit bereits in sich tragen. Sie werden als wirtschaftliche Norm dargestellt, als hätten wir alle die gleichen Startbedingungen. Aber das haben wir nicht! Sie können den Status und die finanziellen Möglichkeiten eines Landes wie die USA oder von europäischen Ländern nicht mit Zaire, Uganda oder Tansania oder mit Ländern wie Indien oder Pakistan vergleichen. Es ist Unsinn zu glauben, dass wir alle auf gleichem Niveau konkurrieren. Das tun wir nicht. Und so wird die Kluft zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern unweigerlich immer größer. Wir sagen zwar: „Wir lassen ihnen finanzielle Hilfe zukommen.“ Und das stimmt auch. Aber das Bedienen der Kredite bedeutet, dass jährlich etwa 200 Milliarden Dollar von den Entwicklungsländern in die Industrieländer zurückfließen – zuzüglich Zinsen. Also „Hilfe“ meint, dass sie pro Jahr über 200 Milliarden Dollar abgeben müssen – das ist keine Hilfe! Das ist Wucher und das sind dieselben entsetzlichen Zustände, die der Christus in Gestalt von Jesus angeprangert hat, als er die Geldwechsler und Wucherer aus dem Tempel vertrieb. In einer gewissen symbolischen Weise, könnte man sagen, wiederholt er das heute.

Leserbriefe

Lichtsegen

Während einer Reise nach Rom zur Heiligsprechung von Damian machte ich eine Aufnahme in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Zu Hause entdeckte ich auf  dem Foto Lichtlinien, die aussahen wie die Umrisse von zwei nebeneinanderher gehenden Personen. In einer Kirchenbank saß während meines Besuchs dort ein betender Mann; auf dem Bild ist er allerdings nicht mehr zu sehen, aber da, wo er gesessen hatte (und ich bin mir sicher, dass er dort saß, als ich die Aufnahme machte), kann man ein Licht sehen. Der Mann saß die ganze Zeit dort, solange ich in der Kirche war, und auf einem anderen Foto kann man ihn auch in der Kirchenbank sitzen sehen. Ich habe dort gebetet und großen Frieden verspürt.

Wir waren zu fünft aus Apeldoorn in den Niederlanden auf einer Pilgerreise mit der Ägidius-Gemeinschaft aus Antwerpen, um die Gemeinschaft Sant Egidio in Rom zu besuchen, die sich um Obdachlose, Flüchtlinge, das Aids-Problem in Afrika und den Frieden in der Welt bemüht. In Rom erhalten bei ihnen viele dreimal wöchentlich eine kostenlose Mahlzeit; sie haben Wohngemeinschaften für alte Menschen und für Menschen mit Behinderung und eine Friedensschule für junge, sozial benachteiligte Menschen, wichtig ist ihnen auch der interreligiöse Dialog. Wir in Apeldoorn haben uns an ihnen ein Beispiel genommen und engagieren uns in ähnlicher Weise, so wie Damian sich den Leprakranken widmete. Die Leprakranken unserer Zeit sind auch Ausgestoßene – Obdachlose, alte Menschen, Aidskranke, Drogenabhängige. Wir wollten ihnen in Freundschaft und Solidarität nahe sein.

Die Heiligsprechung von Damian war eine Gelegenheit, die Gemeinschaft in Rom zu besuchen, die nun schon 50 Jahre besteht, und uns für unsere Arbeit in Apeldoorn zu stärken. Die Lichtzeichen auf dem Foto sind hoffentlich ein Segen für unsere Arbeit und für die Arbeit aller Ägidius-Gemeinschaften der Welt.

R. D., Apeldoorn, Niederlande

Unvergesslich

Meine Freundin Valerie hatte das Gefühl, anhalten zu müssen, um für einen Mann, der draußen vor einem amerikanischen Hamburgershop saß, der „White Castle“ hieß, etwas zu essen zu kaufen (Hamburger und Kaffee). Bis heute noch, sagte sie, könne sie die „Transmission“ (von Energie) spüren, die ihr aus seinen Augen entgegengekommen sei. Sie wusste nichts von Maitreya und der Transmissionsmeditation. Wer war der Bettler vor dem „White Castle“?

M. W., Kingston, USA

(Benjamin Cremes Meister bestätigte, dass der „Bettler“ der Meister Jesus war.)

Zeichen der Zeit

Tränen aus Steinchen

Indien – Seit Mitte Juli 2021 weint das 15-jährige Mädchen Chandni in einem Dorf in einer ländlichen Region im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh jeden Tag 10 bis 15 kleine Steinchen. Früh am Morgen tritt unter Chandnis Augenlid ein kleines Klümpchen hervor. Ein Familienmitglied schiebt es dann vorsichtig zum Tränenkanal hin, wo es herausspringt. Die Steinchen treten den ganzen Tag über auf, während der Nacht jedoch nicht.

Medizinische Experten können keine Erklärung dafür finden, manche halten es für unmöglich und für Schwindel. Einige Dorfbewohner befürchten, dass das Mädchen von einem bösen Geist besessen sein könnte oder an einer gefährlichen Krankheit leide.

Im Dezember 1996 berichtete Share International über die  12-jährige Hasnah Meselmani im Libanon, die auf ähnliche Weise medizinische Experten verblüffte, da es täglich mehrere winzig kleine messerscharfe Kristalle weinte, aber keinerlei Schmerzen verspürte oder Verletzungen erlitt. Und im März 2008 berichtete SI über ein 9-jähriges Mädchens in Argentinien, das wochenlang kleine Holzspänchen weinte, die wie Zweige aussahen. Ebenso ohne Schmerzen oder Verletzungen. Benjamin Cremes Meister hatte bestätigt, dass es sich in beiden Fällen um „wundersame“ Phänomene handelte, die von Maitreya manifestiert worden seien.

Könnten Chandnis „Tränen“-Steinchen eine weitere Manifestation von Maitreya sein? (dailystar.co.uk; de.newizv.ru; latintimes.com; newsbreezer.com; mysteriösuniverse.com)

USA – Ein leuchtendes sternähnliches Objekt, das lautlos am Himmel über Shebbona, Illinois, vorbeizog, aufgenommen in der Nacht des 18. September 2021. „Es war ganz anders als alles, was wir bisher hier sahen“, heißt es in dem Videobericht. Mit bloßem Auge sei das Objekt reinweiß erschienen, mit starkem Zoom aber sehr bunt. (Quelle: mufon.com)

Wie lange müssen wir noch zusehen, wie sie sterben ...?

Weltweit führende junge Klimaschützer haben sich in Mailand, Italien, zu einem Vorbereitungstreffen für den Weltklimagipfel versammelt, um an die Staats- und Regierungschefs zu appellieren, Maßnahmen zum Schutz des Planeten zu ergreifen. Auf dieser Veranstaltung hielten zwei der prominentesten Stimmen der internationalen Klimabewegung kraftvolle und bewegende Reden  – Vanessa Nakate aus Uganda und Greta Thunberg aus Schweden.

Vanessa Nakate gründete die Rise-up-Bewegung, die junge afrikanische Aktivisten zum Handeln ermutigt und ihren Kampagnen eine Plattform bietet.

Kernpunkte aus Nakates Rede

„In den letzten Jahren konnte ich immer mehr beobachten, wie sich die Klimakrise auf den afrikanischen Kontinent auswirkt. Das ist eine Ironie des Schicksals, wenn man bedenkt, dass Afrika von allen Kontinenten, mit Ausnahme der Antarktis, am wenigsten Kohlendioxid ausstößt. … Viele Afrikaner verlieren aufgrund des Klimawandels ihr Leben, während unzähligen anderen ihre Lebensgrundlage genommen wird.

Es gibt etwas, über das ich die Staats- und Regierungschefs fast nie reden höre, und das sind Verluste und Zerstörung. Für viele von uns ist nur zu reduzieren oder zu vermeiden nicht genug. Man kann sich nicht an den Verlust von Kulturen, den Verlust von Traditionen, den Verlust von Geschichte und an das Verhungern anpassen – man kann sich an die Auslöschung nicht anpassen.“

Nakate sprach von dem hohen Tribut, der durch die Verschleppung von Klimamaßnahmen  entstehe, und fragte, wie lange die Welt noch warten wolle, bis endlich gehandelt werde. Sie verwies auch auf einen aktuellen UN-Bericht über die Katastrophe in Madagaskar: eine klimabedingte Hungersnot, verursacht durch eine vierjährige Dürre.

„Wie lange müssen wir noch zusehen, wie sie in der Dürre verdursten? Und in den Fluten nach Luft schnappen? Wie sieht es in den Herzen der führenden Politiker der Welt aus, die dabei zuschauen und es weiter geschehen lassen? Unsere Führer sind gescheitert, und der Planet hat Schaden genommen.

Warum fällt es den Führern so leicht, neue Kohlekraftwerke zu bauen, Ölpipelines zu verlegen und mit Fracking Gas zu fördern, was unseren Planeten zerstört und die Zukunft und Gegenwart ihrer Kinder schädigt?

Keine leeren Versprechungen mehr, keine nichtssagenden Gipfeltreffen, keine sinnlosen Konferenzen. Es ist an der Zeit, dass wir Geld sehen. Es wird Zeit, es wird Zeit, es wird endlich Zeit. Und vergesst nicht, auf die Menschen und Regionen zu hören, die am meisten betroffen sind.“

Highlights aus Greta Thunbergs Rede

„Der Klimawandel ist nicht nur eine Bedrohung, er ist vor allem eine Chance, einen gesünderen, grüneren und saubereren Planeten zu schaffen, der uns allen zugutekommen wird. Wir müssen diese Chance ergreifen.

Bla bla bla … Das ist alles, was wir von unseren sogenannten Führern hören: Worte. Worte, die großartig klingen, aber bisher zu keinen Taten geführt haben. Unsere Hoffnungen und Träume verblassen angesichts ihrer leeren Worte und Versprechen.

Die Klimakrise ist natürlich nur ein Symptom für eine viel größere Krise. Eine Krise, die auf der Idee beruht, dass einige Menschen mehr wert sind als andere und daher das Recht haben, das Land und die Ressourcen anderer auszubeuten und zu stehlen. Es ist sehr naiv zu glauben, dass wir diese Krise lösen können, ohne uns mit ihren Ursachen auseinanderzusetzen. […] Die absichtliche Untätigkeit unserer Führer ist ein Akt des Verrats. Die Mächtigen können nicht behaupten, dass sie sich bemühen, denn das tun sie eindeutig nicht.“

Thunberg wies darauf hin, dass die Macht, zu handeln und Veränderungen einzufordern, bei den Menschen liege, wenngleich die Welt darauf warte, dass die Staats- und Regierungschefs „ihren Worten Taten folgen lassen“. Sie beendete ihre Rede mit den Worten: „Wir können es schaffen, davon bin ich absolut überzeugt, aber es beginnt mit den Menschen. […] Es beginnt damit, dass wir Maßnahmen ergreifen, und zwar jetzt.

Wir können nicht länger zulassen, dass die Leute an der Macht entscheiden, was Hoffnung ist. Hoffnung ist nicht passiv. Hoffnung ist kein Blabla. Hoffnung bedeutet, die Wahrheit zu sagen. Hoffnung bedeutet, aktiv zu werden. Und Hoffnung entsteht immer durch die Menschen.“ (Quelle: globalcitizen.org; pbs.org)

Von unseren eigenen Korrespondenten

Jeanne d‘Arc, eine spirituelle Mission

von Dominique Abdelnour

Jeanne d‘Arc (1412-1431) ist eine der seltenen Persönlichkeiten des Mittelalters, deren Leben sehr gut dokumentiert ist. Dies vor allem dank des Prozesses von Rouen (1430–1431), wo die Protokolle ihrer Worte aufgeschrieben wurden, und des Rehabilitationsprozesses (1456), wo zahlreiche Personen ihrer Kindheit sowie ihre Waffengefährten als Zeugen aussagten. Alle diese schriftlichen Dokumente haben die Jahrhunderte überdauert und wurden von Historikern studiert und verglichen. Die zahlreichen Zeugnisse der Epoche belegen ihre Rolle und die leidenschaftliche Unterstützung, die sie erhalten hatte.

Jeanne d’Arc intervenierte in einem Schlüsselmoment der Geschichte Frankreichs, der das Ende des Hundertjährigen Krieges mit England und das Ende des Feudalismus des Mittelalters kennzeichnete. Ihr Eingreifen, um Orléans zu befreien und den König Karl VII. zu befreien, war entscheidend, um das Königreich Frankreich zu errichten. […]

Jeanne d’Arc und ihre Stimmen*

Jeanne wurde im Januar 1412 geboren, in Domrémy in Lothringen, in einem dem Dauphin treu ergebenen Dorf auf burgundischem Gebiet, in einer Familie von ziemlich einfachen Bauern. Im Prozess erklärte sie, dass ihre hauptsächliche Beschäftigung gewesen sei, Wolle zu spinnen, und manchmal habe sie die Tiere gehütet. Sie war außerordentlich fromm und wurde von ihren Gefährtinnen sehr geschätzt. Ab dem Alter von dreizehn Jahren hörte sie „ihre Stimmen“ und sprach zu niemandem davon.

Später sagten ihr „ihre Stimmen“, nach Vaucouleurs zu gehen, um Robert de Baudricourt zu treffen, der sie zum Dauphin führen werde, um Frankreich zu befreien. Im Mai 1428 ging sie zum ersten Mal dorthin, da war sie sechzehn Jahre alt. „Mein Herr, der König des Himmels, möchte, dass der Dauphin zum König ernannt werde.“ (RPP S. 34)

Bei ihrem dritten Versuch ließ sich Baudricourt schließlich überzeugen, gab ihr einen Degen und ein Pferd und ließ zum König eskortieren, der in Chinon residierte. „Die Stimme hatte mir versprochen, dass ich, sobald ich zum König gekommen sei, von ihm selbst empfangen würde.“ (RPP S. 49, C 51-52)

In Maitreyas Mission, Band zwei,erklärt Benjamin Creme, dass Jeanne dachte, sie höre die Stimmen der Heiligen Margarethe, der Heiligen Katharina, des Heiligen Michael, dass sie aber tatsächlich von der „Stimme“ ihres Meisters Hilarion kontaktiert wurde.

Nach einem Ritt von fünfhundert Kilometern in zehn Tagen erreichte Jeanne am 23. Februar 1429 Chinon, wurde zum König geführt und erkannte ihn unter den zahlreichen Rittern. Sie bekräftigte, dass sie vom König des Himmels beauftragt sei, die Besetzung von Orléans aufzuheben und den König in Reims krönen und weihen zu lassen. Karl VII. empfing Jeanne, die ihm auch ein Geheimnis nannte, das nur er kannte.

Der König ließ sie während drei Wochen von dem Klerus in Poitiers prüfen. Die Kirche kam zum Schluss, dass sie bei ihr nichts feststellen könne, was dem katholischen Glaube widerspreche, und dass der König ihre Hilfe annehmen könne.

Sie machte nun vier Voraussagen, die dann auch alle eintrafen: „Orléans wird vor den Engländern befreit werden, der König wird in Reims gekrönt werden, Paris wird unter die Herrschaft des Königs zurückkehren, und der Herzog von Orléans wird freigelassen werden und aus England zurückkehren.“ (RPP S. 61, R 107-109)

Jeanne wusste von Anfang an, dass sie nur über sehr wenig Zeit verfügte, und gefangen genommen werden würde. […]

Eine Eingeweihte in Verbindung mit einem Meister der Weisheit**

Wie konnte ein ungebildetes Bauernmädchen von siebzehn Jahren, die ein Niemand war und am anderen Ende Frankreichs lebte, in zwei Jahren eine Institution (die Doppelmonarchie) stürzen, die Universität von Paris (Macherin von Päpsten und Königen) herausfordern, einen König krönen lassen, der das Königreich Frankreich schmieden würde, die Klanstreitigkeiten der Feudalherren in einen Befreiungskrieg eines Landes und eines Volkes umwandeln, so schön französisch sprechen und einen Gerichtssaal beherrschen? Sogar die rationellsten Geister sehen in ihr ein Mysterium.

Jeanne hatte die bestmögliche Erziehung. Ihre Stimmen unterrichteten sie. Sie hatte einen unzerstörbaren Glauben und eine unsagbare Kraft, die die Verschmelzung mit der Seele bei einer Eingeweihten dritten Grades mit sich bringen kann, und wurde Tag für Tag von einem Meister der Weisheit unterstützt. Sie gehorchte dem Göttlichen und behauptete ihre Autonomie gegenüber der Kirche und der weltlichen Macht. Sie verkörpert die direkte Verbindung jedes Menschen mit seiner Seele und dem Göttlichen, und das Verantwortungsbewusstsein des Jüngers, der seinen Glauben unter den schwierigsten Umständen in Politik und Krieg lebt. Außerdem hatte Jeanne durch ihren ständigen und engen Kontakt mit ihrer Seele eine weitere Stufein ihrer Entwicklung erreicht und ein monadisches Bewusstsein erlangt, das sie für den Willen Gottes empfänglich machte. Sie lebte, um dem göttlichen Plan in dem Maße zu dienen, wie eine Eingeweihte dritten Grades diese Seinsebene manifestieren und demonstrieren kann. Sie wurde eine seelendurchdrungene Mitarbeiterin de göttlichen Plans. Dank dieser Verbindung konnte Jeanne ihre Aktionen mit einer solchen Kraft und der Gewissheit durchführen, dass sie auf Befehl des „Königs des Himmels“ handelte.

Ihr Leben erhellt auch die Beziehung eines Jüngers zu einem Meister der Weisheit. Der Meister kann Ratschläge erteilen und unterstützen, aber die Aktion obliegt dem Jünger, der seiner Bestimmung folgen muss. […]


Dem Klimawandel kann niemand entkommen

von Pauline Welch

Mittelengland, Mitte März 2021. Schon jetzt ist mein Garten voll von Bestäubern, die man normalerweise erst an wärmeren, späten Frühlingstagen sieht – Schwebfliegen und Wollschweber umfliegen alles, was sie finden können. Und da gibt es auch so viel zu finden. Die Blaumeisen sind auch schon wieder im Nistkasten vor unserem Fenster und sie prüfen offensichtlich nicht erst, ob er noch frei ist. Die jungen Blättchen an den Bäumen und Sträuchern leuchten. Es wirkt alles irgendwie entwaffnend gelassen. Ein Moment der Glückseligkeit, der die harte Realität des Klimawandels Lügen straft.

Ein paar Tage später ist das alles vorbei. Keine Blaumeisen. Keine Bestäuber. Mein treuer alter Rosmarinbusch sieht seltsam krank aus. Das junge Laub vieler anderer Bäume und Sträucher ist verschrumpelt und zerfällt zu Staub, wenn man es berührt. Wir hatten starken Frost und es herrscht eine Spannung in der Luft. Die Natur hat sich eindeutig selbst auf Eis gelegt und es ist unklar, wo der „Neustart-Knopf“ ist. Ein Klimawandelschock hat sich gerade leise unter unserem Radar eingeschlichen.

Eine größere Perspektive

Es erwies sich als Kurzauftritt eines Wetterereignisses, das auch weite Teile Europas mit verheerenden Folgen für einige wichtige Nutzpflanzen betroffen hatte. Die für die Jahreszeit zu milden Temperaturen hatten die Vegetation angeregt, sodass sie für den plötzlichen, unerwarteten Wetterumschwung mit außergewöhnlich scharfem Frost und eisigen Winden in den Nächten der letzten Märzwoche und der ersten Aprilwoche anfällig war. Verzweifelte Winzer versuchten zu retten, was sie konnten, und wendeten verschiedene Strategien an wie das Besprühen der Kulturen mit kostbarem Wasser oder das Abbrennen von riesigen Kerzen, Gaslampen und sogar Strohballen auf den Feldern, um etwas Wärme zu erzeugen oder eine Rauchwolke zu schaffen, um die Weinstöcke vor den schädlichen Auswirkungen der Morgensonne auf die gefrorenen Knospen zu schützen – und trugen damit zu den CO2-Emissionen und zur Luftverschmutzung bei. […]

Professor Liz Bentley, Geschäftsführerin der Royal Meteorological Society sagte im Juli: „Es braucht oft ein drastisches, folgenschweres Ereignis, um die Einstellung zum Klima zu ändern – hoffen wir also, dass die jüngsten extremen Wetterereignisse den Willen stärken, das Problem anzugehen.“ Aber das klingt so, als ob selbst Wissenschaftler Klimaschocks  immer noch als vereinzelte verheerende und dramatische Ereignisse betrachten. Wenn wir diese Illusion aufrechterhalten, dann werden wir den Klimawandel weiterhin als etwas ansehen, das anderen oder anderswo passiert; es weckt unsere Angst und unser Mitgefühl, aber mündet nicht in gemeinsamen umfassenden Aktionen, um alles zu ändern, was wir tun.

Wir müssen verstehen lernen, dass es beim Klimawandel nicht um Sturmtiefs mit Namen, um Feuersbrünste, Überschwemmungen und extreme Dürren geht. Das sind die akuten Symptome einer allgegenwärtigen Krankheit. …

Er findet jeden Tag rund um die Uhr statt und man kann sich nicht davor verstecken. Es gibt nur die Verantwortung, ihn als das zu erkennen, was er ist, und froh darüber zu sein, als Teil von Basisbewegungen etwas dagegen tun zu können.

Pauline Welch ist Share International-Mitarbeiterin. und lebt in der Nähe von Milton Keynes, Großbritannien.

Prioritäten für neue Zeiten - Eine Zusammenstellung

Zitate zum Thema „Prioritäten für neue Zeiten“ von Maitreya aus seinen Botschaften und Lehren, von Benjamin Cremes Meister und Benjamin Creme (teilweise neu übersetzt) aus Share International und den von ihm herausgegebenen Büchern. (Siehe Bücherseite am Ende des Hefts.)

Um die Menschen bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, hat der Christus bestimmte Prioritäten formuliert, deren Umsetzung Ausgewogenheit und Ordnung gewährleisten wird, da harmonische Verhältnisse die Vorbedingung für Frieden und Wohlbefinden sind. Diese Prioritäten sind einfach und selbstverständlich, aber noch nirgendwo in nennenswertem Maße verwirklicht worden. Es geht dabei um die Grundbedürfnisse jedes Menschen, ob Mann, Frau oder Kind: An erster Stelle steht eine ausreichende und ausgewogene Ernährung, an zweiter Obdach und Geborgenheit für alle, an dritter Stelle medizinische Versorgung und Bildung als universelles Recht. Das sind die Mindestanforderungen für eine stabile Welt, und sie werden zu den ersten Pflichten aller Regierungen gehören. Sie sind sehr einfach, doch ihre Durchsetzung wird weit reichende Auswirkungen auf den Planeten haben und den Beginn einer neuen Ära einleiten. („Neuordnung der Prioritäten“,Januar/Februar 1989, Worte eines Meisters)

Die Welt kann sich die krassen Unterschiede zwischen dem Lebensstandard der reichen und der armen Völker nicht mehr länger leisten. Diese Ungleichheit ist die Wurzel unserer heutigen politischen und ökonomischen Probleme. Im Grunde ist es ein geistiges Problem: die Wahl zwischen einem materialistischen und separatistischen  Verhalten und einer spirituellen Haltung, die  Teilen, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit bedeutet. Unsere Wahl wird das Schicksal der Menschheit entscheiden. (Maitreyas Mission, Band zwei)

Die Menschheit geht eigentlich durch eine große geistige Krise, aber diese Krise hat ihren Brennpunkt in Politik und Wirtschaft und kann auch nur dort gelöst werden. Wenn wir es nicht schaffen, sie zu lösen, werden wir alles Leben auf unserem Planeten zerstören. Die Güter der Erde zu teilen, ist eine geistige, eine spirituelle Entscheidung; in einem Land die Demokratie einzuführen, ist eine ethische und somit eine spirituelle Entscheidung. Wir müssen Ethik vom religiösen Glauben lösen und sie dort ansiedeln, wo sie eigentlich hingehört: in der Spiritualität. (Maitreyas Mission, Band drei)