Der Nahe Osten

von Meister —, übermittelt von Benjamin Creme

Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten haben die Aufmerksamkeit der Welt erneut auf diese leidgeprüfte Region gelenkt. Unhaltbar ist die Annahme geworden, dass sich all die Probleme dort von selbst lösen oder verschwinden könnten, wenn man sie nur sich selbst überlässt; oder dass Konflikt und Spaltung endemisch und, solange man sie dort eindämmen könne, nicht weiter von Bedeutung wären, und dass für diesen historisch und strategisch wichtigen Teil der Welt gar nichts getan werden könne.

Der Stil und der technische Fortschritt der modernen Kriegführung haben diese Denkweise verändert und führen zu einer Neubewertung der Rolle, die die Vereinten Nationen auf diesem Schauplatz spielen könnten. Erstmals wird die Möglichkeit einer atomfreien Zone für den Nahen Osten ernsthaft in Erwägung gezogen. Ebenso wird zum ersten Mal einer endgültigen und fairen Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts von vielen Seiten höchste Bedeutung beigemessen, wobei die Stimmen jener, die demokratische Reformen fordern, immer dringlicher werden.

Das bedeutet für die Staatengemeinschaft eine Herausforderung und eine Gelegenheit, diese zahlreichen Probleme mit Energie und Weisheit anzugehen. Vorbei sind die Tage, an denen ein Laisser-faire ausreichte, um die vielen widerstreitenden und um Vorherrschaft kämpfenden Parteien und Interessen unter Kontrolle zu halten. Die internationale Gemeinschaft muss für die Erhaltung des Friedens und für den Wohlstand in dieser Region die Verantwortung übernehmen, sie muss ihre neu gefundene Autorität dafür einsetzen, die Vertreter der verschiedenen Völker an den Verhandlungstisch zu bringen, und sie muss schließlich dafür sorgen, dass die in ernsten Verhandlungen durch Kompromisse erreichten Beschlüsse durchgesetzt werden.

Nur so können faire und dauerhafte Lösungen gefunden und wirklicher Frieden geschaffen werden. Die Zeit ist reif für eine solche Aktion. Es ist an der Zeit, die dunklen Wolken für immer aufzulösen, die seit vielen Jahren den Weltfrieden bedrohen und die heute im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne verdunkeln.

Vereinbarungen dieser Art zu erreichen und in die Tat umzusetzen, wird nicht leicht sein; einfache Lösungen liegen nicht auf der Hand. Vieles wird davon abhängen, ob die verschiedenen Kontrahenten bereit sind, die Zukunftsaussichten der Region ohne eine grundlegend neue Vorgehensweise realistisch zu sehen. Sollten sie sich weigern, die Probleme mit Weisheit und mit gutem Willen anzugehen, stünde ihnen eine sehr bittere Zukunft bevor.

Die Zeit ist nicht mehr fern, da vermutlich weisere Denker als diejenigen, die jetzt mit der Situation ringen, ihren Rat anbieten werden. Die lang zurückgehaltene Hand der Hierarchie bietet sich möglicherweise schon bald öffentlich zur Hilfe an. Bei diesem Gedanken können wir vielleicht etwas hoffnungsvoller in die Zukunft dieses lange und schwer geprüften Teils der Welt blicken und ein neues Licht erkennen, das die dunklen Wolken des Hasses und des Krieges vertreibt.

In den vergangenen Wochen ist der Meister Jesus Soldaten beider Krieg führenden Seiten in einer Vision erschienen, und beide behaupten, diese Erscheinung segne ihre Seite. Bald wird Maitreya vielen persönlich erscheinen und seinen Beistand anbieten. Falls man seinem Rat folgt, wird die Welt wieder zu Vernunft und Sicherheit zurückfinden, und dann wird sich im Nahen Osten beweisen, dass Brüderlichkeit zwischen jenen, die jetzt noch gespalten und einander entfremdet sind, sowohl möglich als auch ein rechtmäßiger Zustand ist.

(Share International, Mai 1991)