Share International, Dezember 2025

Die deutsche Online-Ausgabe der internationalen Zeitschrift Share International enthält einen Artikel von Benjamin Cremes Meister, Beiträge zu aktuellen Themen von unseren eigenen Korrespondenten sowie eine Fotoauswahl von „Zeichen der Hoffnung“, die anderen, früher von Benjamin Cremes Meister bestätigten wundersamen Phänomenen ähneln oder für sich sprechen. Darüber hinaus stellt die Online-Ausgabe in der Regel ausgewählte Erfahrungsberichte von Leserinnen und Lesern vor und bringt nicht zuletzt einige Fragen mit Antworten von Benjamin Creme.
Seit der ersten Ausgabe der Zeitschrift Share International hat Benjamin Cremes Meister fast 40 Jahre lang zu jeder Ausgabe einen Artikel beigetragen. Diese sollten auch wiederholt, der jeweiligen Weltsituation entsprechend, veröffentlicht werden.
Die Rolle des Menschen
von Meister –, übermittelt von Benjamin Creme
Mit der Zeit werden die Menschen verstehen, was sie mit den niederen Naturreichen verbindet, und dann bereitwillig die Rolle des Hüters und Verwalters dieser Evolutionen übernehmen. Das wird zu einer Umgestaltung in allen bäuerlichen und agrarwirtschaftlichen Bereichen, in der Forst- und Fischwirtschaft führen. Die heute üblichen Methoden wird man für immer aufgeben: Wald und Erdboden auszuplündern, ausgelaugte Felder zu überdüngen und viele Tierarten zu Land und zu Wasser habgierig und rücksichtslos zu verfolgen.
Diesem unheiligen Krieg gegen die Großzügigkeit der Natur muss bald und energisch Einhalt geboten werden. Die Menschen dürfen die Vergiftung der Erde und des Wassers nicht länger hinnehmen, da sie das Leben von Mensch und Tier in gleicher Weise bedroht. Man darf nicht mehr viehwirtschaftliche Methoden anwenden, die grundlegende Rechte auf Bewegung, Luft und Licht missachten. Die grausame Ausbeutung unzähliger Kreaturen zu Versuchszwecken muss vernünftigeren Forschungsmethoden und Erkenntnisprozessen weichen.
Viele sind sehr besorgt über diese Situation und verlangen Veränderungen. Die Überlegungen der Menschen gehen in die richtige Richtung, und diese Entwicklung kann nichts mehr aufhalten. Doch um das ökologische Gleichgewicht auf der Welt aufrechtzuerhalten, sind unverzügliche und umfassende Veränderungen notwendig.
Wenn man die Erde als ein lebendiges Wesen versteht, das in allen seinen Teilen vollkommen ist, und in dem jedes Teilchen wesentlich für das Ganze ist, dann wird sich eine neue, vernünftigere Sichtweise durchsetzen. Die Menschen werden sich als Verwalter einer natürlichen, vorgegebenen Ordnung begreifen, in der alles in Harmonie und Schönheit eine Funktion erfüllt und jedes Naturreich mit allen anderen Naturreichen über und unter ihm verbunden ist.
Heutzutage werden große Summen in die Erforschung der Naturgesetze investiert, gleichzeitig werden enorme Ressourcen verschwendet und missbraucht. Würde man sie zur Stabilisierung des natürlichen Gleichgewichts einsetzen, könnte die Welt neu entstehen. Der Mensch sähe sich im Besitz von ihm bisher verborgenen Geheimnissen. Er würde Zugang zu Wissensbereichen finden, die seinem forschenden Geist bisher verschlossen blieben. Die Natur würde ihre Geheimnisse enthüllen und der Mensch zum Partner des Schöpferlogos werden und damit seinen rechtmäßigen Platz als Hüter des Plans einnehmen.
Der Mensch hat es in der Hand, alles neu zu gestalten oder seine Welt zu zerstören. Niemals zuvor besaß er diese Allmacht. Um sie richtig einsetzen zu können, muss er eine Weisheit entwickeln, die heute noch selten ist, die er aber in sich entdecken muss, wenn er nicht zugrunde gehen will.
Zu ihrem Glück ist die Menschheit nicht allein. Auf der Bühne des Lebens tritt nun eine Gruppe Wissender auf – es sind Menschen, die mit allen Attributen Gottes ausgestattet sind. Sie bringen die Weisheit der Jahrtausende mit und können daher den Menschen den Weg zeigen und sie behüten.
Mit ihrer Inspiration wird der Mensch umkehren und neu beginnen. Unter ihrer weisen Führung wird er den Aufstieg zur Göttlichkeit antreten und dieses in ihm angelegte, noch nicht manifestierte Göttliche schließlich beweisen.
So werden die Menschen sich im Laufe der Zeit zu Wissenden entwickeln und ebenso Gottes Zielen dienen. Dann kann von ihnen ein Strom umfassender Weisheit ausgehen, der alles nährt und der Förderung des großen Plans dient.
(Share International, Dezember 1985)
Diese Artikel stammen von einem älteren Mitglied der Hierarchie der Meister der Weisheit. Sein Name kann aus verschiedenen Gründen noch nicht veröffentlicht werden, nur so viel, dass er esoterischen Kreisen vertraut ist. Benjamin Creme stand mit ihm in ständigem telepathischem Kontakt und erhielt die Artikel dieses Meisters per Diktat.
Weitere Artikel dieses Meisters
Diesen Monat in Share International
In „Die Rolle des Menschen“ von Benjamin Cremes Meister lesen wir, dass die Menschheit eine Aufgabe hat. Unsere Aufgabe, unsere Verantwortung ist unser Leben und alles Leben auf diesem Planeten. Uns bietet sich die Gelegenheit, unser planetarisches Zuhause zu bewahren und zu pflegen, und uns dadurch in Inklusivität und Bewusstsein zu entwickeln: „Wenn man die Erde als ein lebendiges Wesen versteht, das in allen seinen Teilen vollkommen ist, und in dem jedes Teilchen wesentlich für das Ganze ist, dann wird sich eine neue, vernünftigere Sichtweise durchsetzen. Die Menschen werden sich als Verwalter einer natürlichen, vorgegebenen Ordnung begreifen, in der alles in Harmonie und Schönheit eine Funktion erfüllt und jedes Naturreich mit allen anderen Naturreichen über und unter ihm verbunden ist.“
Diese Ausgabe widmet sich den Ideen und Einstellungen, die unsere Fähigkeit zur Erfüllung dieser Aufgabe fördern: alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, und uns dabei zu helfen, alles zu überwinden, was unseren Fortschritt behindern könnte. Was könnte uns ablenken oder aufhalten? Alles, was Verwirrung stiftet; alles, was die Realität, die Fakten, die Wissenschaft, die ewig gültigen Wahrheiten verzerrt – kurz gesagt, alles, was uns von unserer inneren Stimme und unserem Sinn für Ziele und potenziellen Dienst als Seelen in Inkarnation ablenkt. Und sicherlich alles, was der Erfahrung oder Intuition zuwiderläuft.
Richard Wolff untersucht die Anzeichen für den Niedergang des US-amerikanischen Imperiums.
Yanis Varoufakis skizziert sein politisches und soziales Erwachsenwerden, inspiriert durch die Frauen in seinem Leben.
Und der verstorbene südafrikanische Esoteriker Aart Jurriaanse beschäftigt sich mit dem Phänomen der spirituellen Führung.
Zum Jahresende wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern den wahren Segen Maitreyas und der Meister. „Denkt daran, dass Maitreya nicht am endgültigen Triumph der vielen Menschen zweifelt, die hinter ihm stehen und Frieden und Gerechtigkeit, Freiheit und Liebe schon immer hochhalten. Er weiß, sie sind die treibende Kraft hinter der menschlichen Existenz, und er kommt, damit alle sich wieder von solchen Kräften leiten lassen.“
Am Weihnachtstag, 25. Dezember, erteilt Maitreya wie immer um 15 Uhr Ortszeit (wo auch immer man sich befindet) einen Segen.
Bemerkung: Ab Januar 2026 ist auch die englische Ausgabe von Share International nur digital erhältlich und kann kostenlos abgerufen werden unter: https://share-international.org/resources/magazine
Mamdanis Wahl zum Bürgermeister von New York City signalisiert einen Kurswechsel
von Cher Gilmore
Im November 2025 wurde Zohran Mamdani, ein 34-jähriger demokratischer Sozialist, zum 111. Bürgermeister von New York City gewählt – der erste muslimische Bürgermeister der Stadt. Auch wenn Mamdanis Sieg zunächst wie eine einmalige positive Nachricht erscheinen mag, ist er womöglich das sichtbarste Zeichen für eine neue gesellschaftliche Stimmung. Nach Donald Trumps Wahlsieg im Jahr 2024 stellten Experten die Theorie auf, dass die amerikanischen Wähler zu den „guten alten Zeiten“ – männlicher Dominanz, Rassendiskriminierung, religiösen Familienstrukturen, Konservatismus – zurückkehren wollten.

Die ersten Wahlergebnisse Trumps zweiter Amtszeit, einschließlich der von Mamdani, deuten jedoch stark darauf hin, dass die Wähler sich mit der angeblichen Rückkehr zu den kulturellen Werten der 1950er-Jahre nicht identifizieren konnten. Mit großem Vorsprung gewannen die Demokraten gegenüber den Republikanern, Progressive sowie demokratische Sozialisten gewannen gegenüber Moderaten und für eine Zwischenwahl erreichte die Wahlbeteiligung historische Höchststände.
Noch bedeutsamer ist, dass die Demokraten vor allem bei Wählern gewonnen haben, die die Demokratische Partei ablehnen und deren Umfragewerte auf einem historischen Tiefstand liegen. Der Widerstand gegen Trumps Politik ist weitaus systemkritischer, Anti-Establishment und linksgerichteter geworden. Demokratischer Sozialismus genießt inzwischen ein deutlich positiveres Ansehen als die Parteiführung selbst. Diese Wende schaffte günstige Bedingungen für Mamdanis Kampagne, die zeigte, wie Unzufriedene effektiv in den politischen Prozess zurückgeholt werden können.
Mamdani schaffte es, Hunderttausende von Nichtwählern an die Wahlurnen zurückzubringen, darunter junge Menschen und benachteiligte Einwanderergemeinschaften. Er baute eine Koalition auf Klassenbasis auf, gewann über ethnische Grenzen hinweg und sprach einkommensschwache Mieter und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel an, die die Stadt am Laufen halten, während er bei Wohlhabenden – sowohl Liberalen als auch Konservativen – unterlag. Zum ersten Mal spiegelte die Wählerschaft, die tatsächlich zur Wahl ging, die Demografie der Stadt wider, und bestand nicht überwiegend aus älteren Hausbesitzern.
Ben Davis, der im Datenteam von Bernie Sandersʼ Wahlkampagne 2020 mitarbeitete, sagt, die wichtigste Zahl von Mamdanis Kampagne sei die Zahl 100 000 – die Anzahl der Menschen, die sich aktiv und ehrenamtlich für die Kampagne engagiert haben. „Sie erkannten Politik als aktives Handeln eines gesellschaftlichen Engagements, weit über das bloße Ankreuzen eines Kästchens alle paar Jahre hinaus. Das war in diesem Land seit Jahrzehnten abhanden gekommen, die Mamdani-Kampagne und die Demokratischen Sozialisten Amerikas versuchen, diese Gemeinschaft und Solidarität wieder aufzubauen – die politische Handlungsfähigkeit der Arbeiterklasse wiederherzustellen –, und sie sind dabei erfolgreich.“ Er nennt dies den Beginn eines gerade erst beginnenden Stimmungswandels.
Wie hat Mamdani das geschafft? Zunächst einmal konzentrierte er sich auf Themen, die den New Yorkern wichtig waren – vor allem auf die Bezahlbarkeit von Wohnraum und Lebenshaltungskosten, angesichts der enormen Einkommensungleichheit in der Stadt. Er forderte den Bau von mehr bezahlbarem Wohnraum, die Anhebung des Mindestlohns auf 30 Dollar pro Stunde, kostenlose Busfahrten und höhere Steuern für die reichsten Einwohner der Stadt. Er nutzte soziale Medien auf eine persönliche, direkte und authentische Weise, nicht als raffinierte Marketingstrategie.
Finanziell konnte er seine Kampagne erfolgreich gestalten, indem er ein populistisches Finanzierungsmodell nutzte, das die Stadt vor Jahren eingeführt hatte: die öffentliche Finanzierung durch Kleinspender. Dieses Programm stellt Kandidaten, die auf Kleinspenden von Bürgern anstatt auf Großspenden von Milliardären und Konzernen setzen, entsprechende Zuschüsse eines öffentlichen Fonds zur Verfügung. Mithilfe dieses Fonds konnte er 13 Millionen Dollar aufbringen – genug, um seine Botschaft zu verbreiten. Obwohl er in seiner Wahlkampagne im Verhältnis zu seinen Gegnern viermal weniger Geld zur Verfügung hatte, verschaffte ihm der Kleinspendenfonds den nötigen Spielraum, um im Wahlkampf konkurrenzfähig bleiben zu können.
Wird er seine Versprechen umsetzen können? Der Ökonom Richard Wolff nennt mehrere Faktoren, die Mamdani zugutekommen. Wichtig ist dabei, dass er mit über 50 Prozent der Stimmen gewählt wurde – ein klarer Sieg, der ihm ein Mandat und Einfluss verschafft. Er hat auch Verbündete – andere sozialistische Senatoren und Abgeordnete aus dem Bundesstaat New York – und damit genug Einfluss, um von den Milliardären ernst genommen zu werden. Auf nationaler Ebene wird er von Senator Bernie Sanders und der Abgeordneten Alexandra Ocasio-Cortez unterstützt.
Über die Wahlergebnisse hinaus liefert auch ein Bericht der Organisation Run for Something – eine progressive Initiative, die junge Kandidaten beim Einstieg in die Politik unterstützt – einen Hinweis darauf, dass Mamdanis Sieg den Beginn einer neuen politischen Ära markiert. Nach seinem Erfolg in der Vorwahl meldeten sich über 10 000 Menschen an, um zu lernen, wie man selbst für ein Amt kandidiert.
Zur Bekräftigung dieses Resultats: Ein Meister der Weisheit, mit dem Benjamin Creme über 50 Jahre lang verbunden war, gab in den 1990er-Jahren Vorhersagen für die Zukunft ab. Zum Thema Politik und Regierungsführung sagte er voraus, dass eine neue politische/wirtschaftliche Struktur – demokratischer Sozialismus oder Sozialdemokratie – weltweit zur Norm werden würde, mit voller Beteiligung aller Menschen und Völker an ihren Regierungen. Erste Ansätze davon zeigen sich bereits in den USA. Neue, bürgernahe Organisationen wie Indivisible, die die großen „No Kings“-Demonstrationen organisierten, oder Vote Common Good treten hinzu und verstärken die bereits aktiven Kräfte im politischen Raum.
Aus einer anderen Perspektive stellt der Historiker Peter Turchin in seinen umfangreichen Forschungen zum Untergang von Imperien fest, dass bei einem Zerfall eines Imperiums, wie es derzeit in den USA geschieht, meist Regierungsformen entstehen, die der Bevölkerung vertraut sind. Das heißt, Militärdiktaturen werden in der Regel durch neue Militärdiktaturen ersetzt, autoritäre Herrscher durch neue autoritäre Herrscher und Demokratien durch erweiterte Formen der Demokratie. Angesichts der demokratischen Tradition der USA deutet dies darauf hin, dass die regressive, autoritäre Politik, die derzeit die US-Politik dominiert, möglicherweise nicht von Dauer sein wird.
Auf kosmischer Ebene führt uns jeder Tag tiefer in die Energien des Wassermannzeitalters mit seinen Qualitäten Synthese, Brüderlichkeit und Zusammenarbeit. Wie Mamdani zu Beginn seiner Siegesrede sagte: „Die Sonne mag heute Abend untergegangen sein über unserer Stadt, aber wie Eugene Debs einmal sagte: ‚Ich sehe den Anbruch eines besseren Tages für die Menschheit.‘“
Cher Gilmore ist Mitarbeiterin von Share international und lebt in Los Angeles, USA.
Alte Gewissheiten hinterfragen, neue Wege einschlagen
Im Gespräch mit Professor Richard Wolff
von Felicity Eliot
Richard Wolff ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Massachusetts, Amherst, wo er von 1973 bis 2008 lehrte. Derzeit ist er Gastprofessor im Graduiertenprogramm für Internationale Beziehungen an der New School University in New York City. Früher lehrte er an der Yale University und am City College der City University in New York. 1994 war er als Gastdozent in Frankreich an der Sorbonne, der Universität von Paris. Er ist zudem Mitbegründer von „Democracy at Work“ und Moderator der landesweit ausgestrahlten Sendung „Economic Update“. Zahlreiche Medien bezeichnen ihn als einflussreich auf dem Gebiet der Marxistischen Ökonomie, und die New York Times hat ihn als den „prominentesten marxistischen Ökonomen Amerikas“ bezeichnet.
Felicity Eliot hat ihn im November dieses Jahres (2025) für Share International interviewt, nur wenige Stunden nachdem Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York gewählt wurde. Das ausführliche Gespräch wird in mehreren Teilen veröffentlicht.

Share International: Ich glaube, Glückwünsche sind angebracht. Soweit ich sehe, feiern viele New Yorker die Wahl des neuen Bürgermeisters.
Richard Wolff: Ja, und es wird einem jetzt erst so richtig bewusst.
SI: Die Leute müssen begeistert sein.
RW: Nun, einige Leute werden begeistert sein. Ja, ich würde sagen, dass etwa die Hälfte überglücklich ist. Die andere Hälfte muss ihre bisher unhinterfragten Gewissheiten neu überdenken – Gewissheiten, die nun in sich zusammengebrochen sind.
SI: Das ist ein interessanter Punkt, den Sie da ansprechen. Ich habe an all die Annahmen gedacht, die in unseren Systemen verankert sind, über das, was wir für selbstverständlich halten. Sie sprechen oft davon, dass – aus Ihrer Sicht – das Amerikanische Imperium seinem Ende entgegengeht. Das Jahrhundert, das amerikanische Jahrhundert, die Zeit, wo Amerika die einzige Vormachtstellung innehielt, neigt sich dem Ende zu. Aber gilt das nicht weltweit? Wenn ich mir die westlichen Zivilisationen und westlichen Staats- und Regierungschefs ansehe, dann haben sie alle mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen.
RW: Ja, ich glaube, es geht um mehr als nur die Vereinigten Staaten. Ich denke, Sie haben recht. Ich spreche über die USA nur deshalb, weil sie meiner Meinung nach die letzte Bastion der wirtschaftlichen Entwicklung der westlichen Zivilisation seit der Renaissance (und danach) waren. Und in vielerlei Hinsicht tun mir die Europäer leid, denn für sie ist es noch schlimmer. Ihnen geht es noch viel schlechter als den USA. Sie wollen es sich nicht eingestehen. Aber es ist so. Ihr letztes Imperium war das britische, und das liegt nun schon weit hinter uns. Wenn man als Ökonom das heutige Großbritannien betrachtet, zeigen die Statistiken einen dramatischen wirtschaftlichen Niedergang. Nichts, was Herr Starmer oder irgendjemand anderer sagt, kann das ändern. Das lernen sie gerade. Aber nein, Sie haben völlig recht. Die Europäer befinden sich an einem Punkt, an dem man sich fragen muss, ob das gewaltige Pendel der Zivilisation, das sich früher ohnehin im Osten befand, vorerst wieder nach Osten zurückgeschwungen ist. Vielleicht wird der Witz am Ende sein, dass Afrika, das in den Startlöchern steht, als neue Kraft hervortritt. Und Indien. Ja, es ist eine bemerkenswerte Geschichte. Und wenn ich mir erlaube, was Amerikaner im Allgemeinen nicht tun, genau hinzusehen, was China in den letzten vierzig Jahren erreicht hat, dann können nur ideologische Scheuklappen einen daran hindern zu erkennen, wo sich derzeit die Zukunft abzeichnet.
SI: Sie sprechen von „Scheuklappen“: Mir scheinen unsere Machthaber tatsächlich blind zu sein. Ich las einen Artikel im Guardian basierend auf Meinungsumfragen, ich glaube von Ipsos, der Washington Post und ABC, wonach 68 Prozent der Amerikaner der Meinung sind, die Demokraten seien abgehoben, blind. Und das sehen wir auch unabhängig von Zohran Mamdanis wunderbarem Sieg. Auf der andern Seite halten 63 Prozent der Amerikaner die Republikaner für abgehoben. Wenn ich nun Großbritannien, Frankreich und Deutschland anschaue, dann sehe ich in ganz Europa dasselbe. Viele der führenden Politiker haben den Kontakt zur Realität verloren. Was wäre aus Ihrer Sicht die Lösung für dieses Problem?
RW: Ich spreche jetzt als Ökonom, aber als ein Ökonom, der die politischen Folgen sieht – ja, nun, zunächst einmal stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Ich würde es vielleicht etwas anders formulieren und sagen, dass es eine wachsende Entfremdung breiter Bevölkerungsschichten von der traditionellen politischen Führung, den traditionellen politischen Parteien und der traditionellen politischen Rhetorik gibt. Um es, was die Vereinigten Staaten angeht, ganz offen zu sagen und ohne die Bedeutung von Zohran Mamdanis Wahlsieg schmälern zu wollen – aber verstehen Sie mich bitte nicht falsch –, dies ist keine Wahl für den Sozialismus. Ich wünschte, es wäre so. Aber das ist es nicht. Es ist eine Abstimmung gegen den Kapitalismus.
Den Menschen wird immer bewusster, dass das politische ökonomische System – denn das meinen wir ja im Grunde, wenn wir im allgemeinen Sprachgebrauch von „Kapitalismus“ sprechen – unzureichend ist. Vor allem jüngere Menschen unter vierzig sehen dieses System als überholt, aus den Fugen geraten. Es funktioniert nicht, verspricht für die meisten eine sehr schlechte Zukunft, ist gekennzeichnet durch groteske Ungleichheit von Einkommen, Vermögen und Macht, was in keiner Weise zu rechtfertigen ist. Die Konservativen geraten allmählich in eine verzweifelte Lage, auch Freunde von mir, mit denen ich spreche. Wenn wir uns unterhalten und ich schaue sie an und sage: „Elon Musk“, muss ich nicht viel mehr sagen. Man weiß, dass es verrückt ist. Was machen wir da? Warum geschieht das? Wie soll ich das höflich ausdrücken? Ein geistig beeinträchtigter Kerl in der Position, in der er die US-Wahlen kaufen und verkaufen kann. Da muss man doch innehalten und sich das genauer ansehen.
Und genau diese Entfremdung hat man bei den Wahlen hier in New York City gesehen. Dies ist ein Ort für junge Menschen, insbesondere für Menschen, die versuchen, sich ein Leben aufzubauen. Sie wollen Chancen, das ist alles. Sie verlangen eigentlich nicht viel mehr. Aber sie sehen diese Chancen nicht. Und die Chancen schwinden. Das spüren sie in ihrem eigenen Leben. Sie sehen es jeden Tag. Und sie wollen etwas anderes. Nicht die alten Politiker, die alten Demokraten und die alten Republikaner, und mit „alt“ meine ich nicht das Lebensalter, sondern wie sie im Bewusstsein der Menschen wahrgenommen werden.
SI: Sie meinen also, dass Mamdanis Wahl eigentlich ein Akt der Ablehnung war?
RW: Ja, was Sie gesehen haben, war eine Ablehnung. Er hat mit über 50 Prozent gewonnen. Mit anderen Worten, er hat mehr Stimmen erhalten als die beiden anderen Kandidaten zusammen. Das sollte einem zu denken geben. Das ist eine Absage an all das. Und dass Herr Trump sich in letzter Minute entschlossen hat, einen der beiden Verlierer zu unterstützen, wird hier ebenfalls enorme Auswirkungen haben. Herr Trump wurde gestern Abend besiegt. Und wenn Sie sich die anderen Wahlen in Virginia anschauen: Was haben wir dann gesehen? Wir haben wirklich große Siege gesehen, von einem Südasiaten und zwei Frauen. Das sind genau die Menschen, gegen die Herr Trump wettert. Sie sind seine Feindbilder. Sie waren seine Punchingbälle. Und sie sind mit voller Wucht zurückgekommen. Er hat ihren Gegner unterstützt, und sie haben die von ihm unterstützten Kandidaten vernichtend geschlagen. Niemand übersieht hier die Botschaft.
SI: Ich frage mich jedoch, also gut, wir sehen diese Ablehnung und wir sehen, dass die Menschen die Ungleichheit, die Ungerechtigkeit und die Tatsache satthaben, dass sie mit ihrem Gehalt kaum über die Woche oder den Monat kommen – wenn sie überhaupt noch ein Gehalt haben, da so viele Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben und so weiter. Aber wir müssen uns auch fragen, ob die amerikanische Bevölkerung und die Europäer bereit sind, eine ganz andere wirtschaftliche Grundlage für ihr gesellschaftliches Leben zu akzeptieren? Sind wir an einem Punkt, an dem die Menschen tatsächlich willens sind, sich zumindest mit der Idee größerer Gleichheit auseinanderzusetzen, nennen wir es vielleicht Sozialismus, vielleicht Marxismus oder eine Kombination von beidem, aber ist die Öffentlichkeit bereit dafür? Ich weiß, wir haben eine Ablehnung gesehen, aber wie groß ist die Bereitschaft für echte Veränderungen? Es gibt diese Bewegung, wie Sie sagten, aber ein großer Teil tendiert auch nach rechts. Und das veranlasst, dass Leute wie Keir Starmer in Großbritannien und Menschen in vielen Teilen Europas meinen, sie müssten noch weiter nach rechts rücken. Ich frage mich, wie bereit ist die Bevölkerung wirklich, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass wir auf ein anderes System zusteuern und dass wir ein anderes System brauchen?
RW: Ich denke, die einzige Möglichkeit, Ihnen eine ehrliche Antwort zu geben, ist eine Antwort, die in sich widersprüchlich ist, aber unsere derzeitige Situation widerspiegelt. Meine erste Reaktion ist also, dass wir noch nicht so weit sind. Wir in den Vereinigten Staaten sind es jedenfalls nicht, aber ich vermute, dass auch die Europäer noch nicht bereit sind, diesen großen Schritt zu gehen. Gleichzeitig sind sie näher daran, bereit zu sein, als ich es in meinem ganzen Leben erlebt habe.
SI: Was halten Sie davon?
RW: Wenn Herr Mamdani mich um einen Rat gefragt hätte, was er nicht getan hat – und zwar als Wähler – ich lebe in Manhattan und habe gestern Morgen zusammen mit meinen Mitbürgern aus New York für Herrn Mamdani gestimmt –, wenn er mich also fragen würde, dann würde ich ihm sagen: „Sie sind ein muslimischer Sozialist. Und Ihre wichtigste Aufgabe wird es sein, diesen beiden Begriffen in diesem Land eine ganz neue Bedeutung zu geben, die sich von ihrer heutigen Bedeutung unterscheidet. Sie sind nicht gewählt worden, weil Sie Muslime sind, und Sie sind nicht gewählt worden, weil Sie Sozialist sind. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber die Wahrheit ist, dass Sie trotz dieser beiden Adjektive gewählt worden. Sie wurden gewählt, weil Sie jung und energiegeladen sind, weil Sie neu und anders sind. Die Menschen waren so erleichtert darüber, dass Sie das Adjektiv ‚muslimischer Sozialist‘ akzeptiert haben, mehr als dass sie sich über den Inhalt dieser Begriffe Gedanken gemacht hätten, denn das war ein klares Zeichen. Sie sind kein konventioneller Republikaner oder Demokrat, denn diese nehmen vor solchen Bezeichnungen so schnell sie können Reißaus. Sie nicht. Sie haben sie angenommen.“
Es gibt Umfragen, die zeigen, dass Bernie Sanders derzeit der beliebteste Politiker dieses Landes ist. Ja. Und der interessante Grund dafür? Nun, er hat einen Vorteil. Er ist anders. Er hat sich den Begriff „Sozialist“ zu Eigen gemacht. Er ist nicht durch die üblichen Hässlichkeiten der amerikanischen Politik befleckt. Es gibt keine Frauen, die von schrecklichen Begegnungen mit ihm berichten. Er ist nicht in irgendwelche widerwärtigen Diebstahlaffären der Regierung verwickelt. Er hat keinen Teil unserer Bevölkerung missbraucht. Und so sehen ihn alle, sogar die Menschen auf der Rechten, als eine Art freundlichen älteren Staatsmann, der er ja auch ist. Und ein bisschen davon haftet auch Alexandra Ocasio-Cortez an.
Eines der Ergebnisse dieser Wahlen ist die Erkenntnis, dass die amerikanische Öffentlichkeit nicht mehr dort steht, wo sie einmal stand. Die Unterstützung für Israel schwindet, und ich weiß nicht, ob Netanjahu und die anderen das verstehen, aber ihre Unterstützung ist äußerst brüchig geworden. Und wenn sie nicht sehr vorsichtig sind, was sie normalerweise nicht sind, werden sie sie verlieren. Bei dieser Wahl wurde Zohran Mamdani gewählt, der während des Wahlkampfs gesagt hatte, dass er Netanjahu verhaften würde, sollte dieser nach New York City kommen, wenn er die Wahl gewinnt. Wow!
Das macht jedem Wähler sehr deutlich, dass sich der Wind gedreht hat, dass ein Politiker ohne die Notwendigkeit dazu so weit gehen würde, das sagt einiges. Und Herr Mamdani ist in dieser Stadt sehr beliebt. Und ich sollte hinzufügen, dass auch die jüdische Bevölkerung, die in New York City eine große Gruppe darstellt, in vielen Teilen der Stadt mit großer Mehrheit für ihn gestimmt hat.
SI: Wenn man über all das nachdenkt und darüber, wie sich die öffentliche Meinung gegenüber Israel verändert hat oder zu verändern beginnt, und dass die Menschen inzwischen in der Lage sind, Begriffe wie Völkermord oder Faschismus zu verwenden, dann komme ich zu der Frage nach der Rolle der Medien in diesem Zusammenhang. Glauben Sie, dass dies Teil eines allgemeinen Zusammenbruchs der westlichen Kultur ist? Wir haben uns in den Mainstreammedien ganz eindeutig von einer ehrlichen Berichterstattung und der klaren Fähigkeit verabschiedet, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen und Reportern und den Medien insgesamt zu ermöglichen, ihre Arbeit zu tun. Und wie wir wissen, wurden so viele Reporter und Journalisten in Gaza gezielt getötet. Zu der Hetzjagd auf ehrliche, unabhängige Medien kommt hinzu, dass man in den Vereinigten Staaten und in vielen anderen Ländern, etwa in Großbritannien, bestimmte Parteien oder Kampagnen, die als sogenannte terroristische Organisationen eingestuft werden, nicht unterstützen darf. Somit hat die freie Meinungsäußerung einen Maulkorb verpasst bekommen; die Behörden haben die Medien massiv unter Druck gesetzt. Ich bin sicher, dass Sie selbst auch solche Schikanen erlebt haben.
RW: Ja, das erleben wir. Die Erklärung, die wir hier dafür geben – oder zumindest die Erklärung, die ich anbieten würde, ergibt sich direkt aus der Funktionsweise des kapitalistischen Systems. Wir haben heute in diesem Land einen Kapitalismus, der sich mit extremem Reichtum nicht nur wohlfühlt, sondern ihn sogar lobt, ja mehr noch, er lobt extreme Formen des Reichtums, die früher ziemlich scharf kritisiert wurden.
Ich wurde in den Vereinigten Staaten geboren, in Ohio, in der Landesmitte. Ich habe mein ganzes Leben hier gelebt und gearbeitet. Aber ich bin in einem Amerika aufgewachsen, in dem uns als Schüler und Studenten in den Schulen und Universitäten die angebliche Klassenlosigkeit zelebriert wurde. Ich erinnere mich, dass ich als junger Student es ironisch fand, wenn ich hörte, dass sie sich in der sowjetischen Literatur der Klassenlosigkeit rühmten. Und in der amerikanischen Literatur rühmten sie sich für genau dasselbe. Uns wurde gesagt, dass die Vereinigten Staaten eine riesige Mittelklasse seien. Ja, uns wurde gesagt, dass es ein paar sehr reiche Leute gebe, große Sportler oder Filmstars und dergleichen, und ein paar sehr arme Leute. Aber die große Mehrheit von uns gehöre zu dieser wunderbaren Mittelklasse, die ein Auto und eine Wohnung hat und ihre Kinder aufs College schicken kann. All das ist heute vorbei. Heute haben wir Menschen mit Hunderten von Milliarden Dollar, die neben mindestens der Hälfte unserer Bevölkerung leben, wo täglich der sprichwörtliche Witz kursiert, dass es einfach zu viel Monat am Ende des Geldes gebe. Das beschreibt ihre Situation genau. Lassen Sie mich zeigen, welche Logik dahinter steckt.
SI: Es ist die Ungleichheit, die immer weiter zunimmt.
RW: Je mehr man Reichtum konzentriert, und das ist übrigens eine Erkenntnis, die es schon seit Tausenden von Jahren gibt. Sie betrifft nicht nur die Gegenwart. Es ist eine Binsenweisheit, die im Bewusstsein der Menschen ganz vorne stehen sollte. Je stärker Sie Reichtum konzentrieren, desto mehr wächst in den Köpfen der Reichen die Angst, dass sie allein auf einem Berg von Vermögen sitzen und von Menschen umgeben sind, die ihre Keller putzen, ihre Autos fahren, ihr Geld verwalten und all das andere tun, die aber diesen Reichtum nicht haben. Sie sind umgeben von Menschen, die neidisch sind, eifersüchtig, verbittert, kritisch, wie auch immer man es sehen mag. Was tun sie also? Ihnen wird klar, dass sie sich in Gefahr befinden.
Ich bin gewissermaßen auch Philosoph, und in jungen Jahren habe ich mich mit dem deutschen Philosophen Hegel beschäftigt, von dem ein Großteil der modernen Weisheit stammt. Er hat eine großartige Passage, sie umfasst ein Dutzend Seiten und heißt „Herr und Knecht“ in einem seiner Bücher, Phänomenologie des Geistes, These I: Epistemologie. Hegel zeigt die Dialektik, wie er es nennt, in der Herr und Knecht gemeinsam entdecken, dass der Herr zwar der Herr des Knechts ist. Aber indem er einen Knecht hat, von dem er abhängig wird, wird der Herr zum Knecht des Knechts. Das erfasst irgendwie symbolisch die Dialektik, die überall wirkt.
Nun, hier ist ein Beispiel. Die Reichen werden relativ gesehen immer reicher. Der Reichtum konzentriert sich. Wissen Sie, wir haben in den Vereinigten Staaten ein paar tausend Milliardäre, die einen absurden Anteil am nationalen Vermögen besitzen. Nun, sie können ein öffentliches Bewusstsein, das von Menschen geschaffen wird, die nicht reich sind, nicht tolerieren, weil es für sie zu gefährlich ist. Also tun sie, was sie schon immer getan haben, sie setzen ihren Reichtum ein, um ihren Reichtum zu schützen. Herr Bezos, der an der Spitze des Amazon Konzerns steht, kauft die Washington Post. So ist es. Ich könnte Ihnen ein Dutzend weiterer Beispiele nennen. Aber das muss ich nicht, denn wir erleben das so ziemlich überall, mit sehr wenigen Ausnahmen. Etwa vier oder fünf Unternehmen besitzen mittlerweile den Großteil unserer Radio- und Fernsehsender. Das Internet ist nicht wegen seiner Elektronik so extrem wichtig geworden, sondern weil es der einzige Raum ist, der noch einer öffentlichen Sphäre ähnelt, in die gewöhnliche kleine Leute wie Sie und ich eingreifen können.
Felicity Eliot ist Chefredakteurin von Share International und lebt in Frankreich.
Zeichen der Hoffnung
Wir präsentieren hier „Zeichen der Hoffnung“ und „Zeichen der Zeit“, die anderen, früher von Benjamin Cremes Meister bestätigten „wundersamen“ Phänomenen ähneln oder für sich sprechen. Wir stellen sie Ihnen unkommentiert zu Ihrer Information vor.


Zwei Fotos von N. M. N., die am 27. Oktober 2025 in Kerk Avezaath, Niederlande, unmittelbar nacheinander aufgenommen wurden. Auf einem der Bilder ist ein heller Lichtstreifen zu sehen.
Lentikulariswolken,
aufgenommen über spanischen Ortschaften und Städten. Oft werden sie auch „Ufo-Wolken“ genannt. Benjamin Cremes Antwort auf eine Frage zu Lentikulärwolken:
F. Ihr Meister hat bestätigt, dass es sich bei Lenticulariswolken oder Linsenwolken in vielen Fällen um Raumschiffe handelt. Dieser Wolkentyp, der oft sehr klare Umrisse hat und eine typische Ufo-Form aufweist, ist häufig, wenngleich nicht ausschließlich, über Bergen zu beobachten.
(1) Sehen wir sie als Wolke, weil sich die Raumschiffe aus ihrer natürlichen ätherischen Form in eine Wolke, in einen dampfförmigen Zustand transformieren? (2) Lassen die Piloten dieser Raumfahrzeuge es absichtlich zu, dass ihr Fahrzeug in dieser zwar nicht beunruhigenden, aber verblüffenden Weise gesehen wird, um unsere Neugierde zu wecken – als sozusagen nebelhafter Hinweis?
A. (1) Ja. (2) Ja.


Aufgenommen von M. M. M., Granada, Spanien, 20. Oktober 2025
Führung
von Aart Jurriaanse
Aart Jurriaanse (1907–2002) war ein südafrikanischer Autor, der auch einige Zusammenstellungen aus den Werken von Alice A. Bailey veröffentlicht hat. Er hatte Share International freundlicherweise die Erlaubnis zum Abdruck seiner Artikel gegeben, wie sie erstmals in dem Buch Bridges (1978, deutsche Ausgabe: Philosophie der Synthese*) erschienen sind. Diese inspirierenden und informativen Artikel, die wir hier in loser Folge wiedergeben, behandeln spirituelle Sichtweisen, die sich von den alten Archiven der Meister bis in unsere Zeit erstrecken.
Sobald der Mensch sich geistig zu orientieren beginnt und die „innere Welt“ immer deutlicher erfasst, wird er entdecken, dass es unterschiedliche Formen subjektiver, das heißt innerer Führung gibt. Wahre innere Führung fordert im Menschen klares Denken, Erkenntnisfähigkeit, Unterscheidungskraft und Verantwortlichkeit heraus, während blinde und unterwürfige Hingabe an äußere, führende Kräfte, welcher Art auch immer, den Menschen auf einen empfänglichen Automaten reduziert. Den Ursprung und die Qualität der Führung zu erkennen, die uns zu beeinflussen sucht, und ein besseres Verständnis der Kräfte zu entwickeln, denen wir ausgesetzt sind und mit denen wir kooperieren sollen, ist deshalb von großer Bedeutung und Tragweite.
So gibt es zahlreiche mystische Gruppen, Schulen und Bewegungen, die die Notwendigkeit von Führung betonen. Nur wenige scheinen aber tatsächlich zu wissen, wovon sie reden. In den meisten Fällen ist ihr Ansatz sentimental, auf negative Weise introspektiv, astral orientiert und besitzt nur wenig oder keine mentale Erhärtungskraft. Viele der Stimmen, die Führung oder Impulse geben, und die als göttlich inspiriert bezeichnet werden, sind schlicht und einfach rein emotionaler Natur und das Ergebnis von Autosuggestion. Das Folgen solcher Praktiken wird nur sehr geringen geistigen Fortschritt bringen und möglicherweise sogar physisch und psychologisch schädigende Wirkungen hervorrufen.
Insgesamt ist das Thema Führung äußerst kompliziert und umfangreich, und mit seinen mannigfaltigen Implikationen liefert es dem Interessierten ein fruchtbares Feld für detaillierte Untersuchungen, wenn er versucht, ein klares Verständnis zu gewinnen. Im Folgenden werden einige der vielfältigen Erscheinungsformen sogenannter Führung besprochen:
1. Führung oder Unterweisung von Lehrern auf der physischen Ebene. Sie ist entweder mentaler oder emotionaler Natur und je nach der Qualifikation und Erfahrung des Lehrers kann sie von sehr unterschiedlicher Qualität sein.
2. Die nach innen gekehrte Geisteshaltung des Mystikers bringt in der Regel sein unterbewusstes „Wunschleben“ an die Oberfläche, das sich häufig zum Beispiel in religiösen Aktivitäten äußert, wie sie heranreifenden Menschen eigen sind. Die Person selbst aber ist davon überzeugt, dass dieser unterbewusste Zustand ein Ausdruck göttlicher Führung ist.
3. Durch Stimulierungen, die von einer Gruppe ausgehen, können alte spirituelle Bestrebungen und Tendenzen aus einer oder mehreren früheren Inkarnationen wiederaufleben. Der Betroffene hält sie jedoch für gänzlich neu, außergewöhnlich und göttlichen Ursprungs.
4. Die erhaltene „Führung“ kann astral begründet sein und auf einer Sensitivität für die Stimmen jener gutmütigen Wesen beruhen, die sich auf dem Pfad zurück in die Inkarnation befinden. Während diese „Geister“ im Niemandsland der Zwischenreiche umherschweifen und auf die Zeit ihrer Wiedergeburt warten, wird oft unbewusst Kontakt zu ihnen aufgenommen, und der Neuling deutet es als die Stimme Gottes, die ihn führt.
5. Da viele Aspiranten noch auf die Astralebene ausgerichtet sind, wird die von ihnen wahrgenommene Führung dementsprechend emotionaler Natur sein und auf Verblendung und Illusion beruhen. Es ist das Ergebnis einer schwachen mentalen Orientierung und häufiger astraler Abschweifungen. Diese emotionalen Impulse können wunderbar, harmlos und gut gemeint sein, aber es fehlt ihnen an wahrer göttlicher Inspiration und sie haben leicht die Tendenz zu Hysterie, Fanatismus und Ehrgeiz.
6. Mental ausgerichtete Persönlichkeiten können sich unbewusst telepathisch auf das Denken anderer Menschen einstimmen. Eine solche „Führung“, die aus dem Denkvermögen anderer Menschen herrührt, wird normalerweise unbewusst weitergegeben, wobei ihre wechselnde Qualität abhängig von der Quelle des Kontakts ist.
7. Gedankenformen, die von der Menschheit als Ganzes geschaffen werden, treten sowohl auf den Mental- als auch den Astralebenen auf und können auf beiden Ebenen von den Menschen aufgegriffen werden. Der Gehalt einiger Gedankenformen auf der Mentalebene kann noch angereichert sein durch Gedanken, die von der Hierarchie zum Zweck der Menschheitsführung eingebracht wurden. Aus diesem Grund weisen Gedankenformen auf der Mentalebene ein breites Qualitätsspektrum auf. Gedanken, die aus dieser Quelle abgeleitet werden, sollte man deshalb mit weiser Unterscheidungskraft verwenden.
8. „Führung“ kann daher von inkarnierten und nichtinkarnierten Wesen verschiedenster Art kommen und deren Charakter entsprechend „höher“, unbedeutend oder sogar schädlich sein. Eins sollte man jedoch wissen: Ein wahrer Eingeweihter oder geistiger „Führer“ versucht niemals eine Person zu dominieren, noch wird er jemals einen ausdrücklichen Befehl zu irgendeiner spezifischen Aktion geben.
9. Viele der telepathisch aufgezeichneten Eindrücke oder Lehren, die Menschen auffangen, sind entweder in der Übertragung entstellt und verschwommen oder sie werden vom Verstand falsch interpretiert. Oft wird eine bestimmte „Richtung“ einer sogenannten Führung von mehreren Personen aufgenommen, die sie jeweils mit eigenen Interpretation versehen, wobei jeder von ihnen dann von der Korrektheit seiner eigenen Version überzeugt ist, sodass Missverständnisse unvermeidlich sind.
10. Was als Führung bezeichnet wird, kann mitunter auch das Produkt der kraftvollen und integrierten Persönlichkeit eines Menschen sein. Seine ehrgeizigen Ziele, seine Wünsche und stolzen Pläne, die hauptsächlich astral inspiriert sind, suchen sich einen Ausweg aus dem Mentalkörper, beeindrucken das Gehirn und vermitteln ihm Eindrücke. Diese greift er auf, im Glauben, dass die Impulse von äußeren Quellen als Führung kommen. Das heißt, er reagiert auf die Impulse seiner eigenen Persönlichkeit und lebt so in einem verblendeten Zustand.
11. Die wichtigste Quelle wirklich göttlicher Führung ist die Seele des Menschen. Durch Selbstdisziplin, Studium, Meditation und Dienst an den Mitmenschen wird nach und nach über das Denkvermögen die Lichtbrücke (Antahkarana) zwischen Seele und Gehirn erbaut. Sobald diese Ausrichtung sicher und ungehindert funktioniert, wird die wahre Führung aus dem göttlichen Selbst, vom inneren Christus kommen.
Doch erst mit einem entwickelten Denkvermögen und einem gereinigten Charakter, der nicht länger von den Emotionen und Wünschen einer astral gelenkten Persönlichkeit regiert wird, kann die innere Stimme richtig gedeutet werden und dem Jünger eine unfehlbare Führung sein.
Wenn sich die Führung durch die Seele gefestigt hat und zu einem normalen Bestandteil des Denkvermögens geworden ist, werden weitere Offenbarungen gezielt und ohne nennenswerte Einschränkung erfolgen. Mit zunehmender Integration in die Seele, wandelt sich das Bewusstsein des seelenerfüllten Jüngers schließlich in das Seelenbewusstsein und weiter in das All-Bewusstsein, da die individuelle Seele immer ein Teil der einen Seele bildet.
In diesem Prozess ist es dem Meister möglich, den Jünger immer leichter zu erreichen und ihm die Grundlagen des Plans zu vermitteln. So schreitet der Jünger von Offenbarung zu Offenbarung, bis er am Ende das überirdische Licht erschaut.
* Philosophie der Synthese. Eine Einführung in die zeitlosen Weisheitslehren, 2. Auflage 2014, Verlag Hans-Jürgen Maurer, Frankfurt, maurer.press
Raise Your Soul – Erhebe deine Seele
Buchrezension von Phyllis Creme
Yanis Varoufakis widmet sein neues, 2025 erschienenes Buch Raise Your Soul: a Personal History of Resistance, das derzeit nur in englischer Sprache vorliegt, „den furchtlosen Frauen, die ein Flüstern in seelenerhebendes Donnern verwandeln“.

Die Frauen, deren Geschichten hier erzählt werden:
Eleni, Varoufakis’ Mutter, verheiratet mit Yorgo, seinem Vater
Anna, Yorgos Mutter, verheiratet mit Yango
Trisevgeni, Elenis Mutter
Georgia, Großmutter von Margarita, Varoufakis’ erster Frau
Danae, Varoufakis’ zweite Frau
Ich habe dieses Buch sowohl wegen seines Titels Raise Your Soul – „Erhebe deine Seele“ als auch wegen seines Autors Yanis Varoufakis ausgewählt, dessen Schriften vielen Leserinnen und Lesern von Share International bekannt sein dürften. Ich fand es faszinierend – will der Titel uns dazu anregen, an unsere „Seele“ als einen Aspekt unseres Selbst zu glauben? Der Autor verrät es uns nicht. Ich habe die Kernaussage des Buches jedoch so verstanden: Wenn wir leiden und der Brutalität der Mächtigen ausgesetzt sind, müssen wir unsere Seelen darüber erheben, in Freiheit und Freude. Varoufakis erinnert an die letzte Nachricht, die Radio Athen sendete, bevor es 1941 von den Nazis abgeschaltet wurde: „Brüder und Schwestern, haltet die Hoffnung aufrecht“ (englisch: keep your souls up – wörtlich: haltet eure Seelen hoch).
Raise Your Soul erzählt die Geschichten von fünf unbeugsamen Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die alle mit dem Autor verwandt sind. Der Schauplatz ist politisch – die Politik Griechenlands vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, 2025, und insbesondere während und nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Land zunächst von Nazi-Deutschland besetzt und dann von einem Bürgerkrieg und eigenen Diktatoren, die von den USA und Großbritannien unterstützt wurden, gespalten wurde: ein armes Land, geprägt von Unruhen und Zerrissenheit.
Das Buch ist leicht zu lesen, spannend erzählt, teils Geschichte, teils Biografie, und auch Autobiografie. (Ich hätte einen Stammbaum und eine historische Zeitleiste hilfreich gefunden.) Es ist auch ein Kommentar und zum Teil eine historische Erklärung für das beängstigende Wachstum des Faschismus in unserer Zeit – „massive Feindseligkeit gegenüber Geflüchteten, Migranten, anderen“ – sowie eine Art feministische Abhandlung. Wie aus dem Klappentext des Buches hervorgeht, konfrontiert jede dieser Frauen „die dunklen Mächte des Autoritarismus, die Europa und andere Teile der Welt noch immer heimsuchen, und weckt in uns allen die Hoffnung, dass wir uns wieder erheben können“. Im Prolog schreibt Varoufakis, er hoffe, dass die Leserinnen und Leser spüren werden, wie unsere Seelen „leichter werden, wenn auch nur ein wenig“.
Eleni, die Mutter von Varafoukis, wuchs bei liebevollen Eltern in bescheidenen Verhältnissen auf und hatte eine glückliche Kindheit, bis die deutsche Besatzung Griechenlands im Zweiten Weltkrieg zu Hungersnot, Angst und anderen extremen Nöten führte. Eleni lernte von einem Priester, der sie damals besuchte, an sich selbst zu glauben und das zu tun, was sie für richtig hielt. Er sei Priester geworden, sagte er, weil es sich richtig anfühlte: „Freiheit bedeutet, außergewöhnliche Dinge zu tun – ohne Grund, sondern einfach weil sie sich richtig anfühlen.“ Die hochgebildete und intelligente Eleni heiratete Yorgo und ging nach 1974 (dem Ende der faschistischen Herrschaft der „Obristen“) in die Politik in Griechenland, nachdem sie zuvor zahllose Ablehnungen bei Bewerbungen erhalten hatte, weil sie eine Frau war. Sie war „eine Mischung aus zärtlicher Spottlust, klaren Worten und Mitgefühl“.
Anna, die Mutter von Yorgo und Ehefrau von Yango, war ebenfalls politisch engagiert, eine Feministin in einer Zeit, in der Frauen noch keine Gleichberechtigung hatten. Yango und Anna blieben politisch distanziert, hatten aber in den 1920er-Jahren vor dem Börsenkrach 1929 noch eine schöne Zeit in Ägypten. Anna führte heimlich rebellische Tagebücher und besuchte Frauen- und Gewerkschaftstreffen. Sie beteiligte sich an vielen verbotenen politischen Aktivitäten, die schließlich ihren Mann in Gefahr brachten, und ihre Ehe zerbrach. Sie sorgte auch dafür, dass ihr Sohn zu einem politischen Aktivisten heranwuchs.
Während des Bürgerkriegs in Griechenland (1946–1949), der von nationalistischen Faschisten gewonnen wurde, wurde Yorgo ins Gefängnis gebracht und unter entsetzlichen Bedingungen festgehalten, weil er sich weigerte, ein Papier zu unterschreiben, in dem er seine Kameraden denunzieren sollte. Als Anna 1951 starb, sagte Eleni zu Yorgo: „Komm, das Leben liegt vor uns. Erhebe jetzt deine Seele. Wir haben viel zu tun.“
Trisevgeni, Elenis Mutter, scheint das Fundament des Buches – und der Familie – zu sein. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen, war aber prinzipientreu, intelligent und entschlossen. Wir begegnen ihr zum ersten Mal, als sie Yorgo anruft, damit er kommt und Eleni heiratet, gerade noch rechtzeitig, bevor ihr Mann stirbt. Sie half den Brüdern Panayis und Yorgo, der Polizei des damaligen Diktators zu entkommen, indem sie sie in ihr Geburtsdorf schickte, und später, als der junge Varoufakis in Schwierigkeiten geriet, arrangierte sie seine Ausreise nach England.
Die letzte Frau aus seiner Vergangenheit, die Varoufakis vorstellt, ist Georgia, die Großmutter seiner ersten Frau. Sie war verheiratet mit einem Tyrannen, der Hitler bewunderte, dennoch akzeptierte sie ihn als ihren Ehemann. Georgia wird als eine Frau dargestellt, die anders ist als die anderen, die keine Feministin sein kann – sie war ein Kind ihrer Zeit, aber engagiert und bereit, für ihre Kinder zu leiden. Im Alter war sie isoliert; abgeschnitten vom Kontakt zur Welt, sie hatte ihr Selbstgefühl verloren und endete in einem Pflegeheim.
Schließlich kommen wir zu Varoufakis’ heutiger Frau Danae, einer abenteuerlustigen, unerschrockenen Installationskünstlerin. Sie lernten sich kennen, als ein Freund ihn zu einer Ausstellung von ihr mitnahm, die „unseren kollektiven Angriff auf unseren Planeten“ darstellte. Sie überredete ihn, sie auf eine Reise zu „Zäunen“ zu begleiten, darunter die Berliner Mauer und die Betonmauer im Westjordanland: Mauern, Zäune, Barrieren aller Art, physische und psychologische, die Menschen überall auf der Welt voneinander trennen.
Im Epilog reflektiert Varoufakis über die Bedeutung dieser fünf bemerkenswerten Frauen. Er erkennt, dass sie eine „seltene Tugend“ gemeinsam hatten – „die Unwilligkeit, sich durch persönliche Schwierigkeiten davon abhalten zu lassen, die Wege des größten Widerstands zu beschreiten, die Wege, auf denen Hoffnung für eine Welt entspringt, der es an empirischen Gründen für Optimismus mangelt“.
Raise Your Soul ist ein inspirierendes Buch, das uns dazu auffordert, angesichts von Terror und Bösem unsere Angst zu überwinden. Es erinnert uns daran, dass wir uns alle über die alltäglichen Begebenheiten unseres Lebens erheben können, um dem näherzukommen, was sich unsere Seelen für uns wünschen.
Phyllis Creme, PhD, ehemalige Hochschuldozentin, ist Korrespondentin für Share International und lebt in London. Sie war mit Benjamin Creme verheiratet.
Überwindung von Verblendung und Illusion – eine Zusammenstellung
Wir präsentieren hier eine Auswahl von Zitaten von Maitreya aus seinen Botschaften und Lehren, von Benjamin Cremes Meister und Benjamin Creme (teilweise neu übersetzt) aus Share International und den von ihm herausgegebenen Büchern.
Verblendung
Jede Gruppe muss sich mit Verblendung auseinandersetzen. Das ist von solcher Bedeutung, dass Meister Djwhal Khul ein ganzes Buch darüber geschrieben hat: Verblendung: Ein Weltproblem (Verlag: Lucis Genf). Sie ist das Hauptproblem der Welt und Ursache aller Übel und Leiden. Das Beste, was man für die Welt tun kann, besteht darin, sein Bewusstsein auf die mentale Ebene zu heben, die mentale Polarisation zu erreichen und so den allgemeinen Nebel der Verblendung ein wenig zu lichten. Gruppenverblendung ist das Resultat individueller Verblendung. Da es hier um Gruppen geht, befassen wir uns besser mit Verblendung in ihrer Auswirkung auf die Gruppe. Glauben Sie nur nicht, dass wir die Probleme der Gruppenverblendung schon heute, morgen oder an diesem Wochenende lösen werden, aber wir können einen Anfang machen. Einer der wichtigsten Faktoren für die Überwindung der Verblendung ist Ehrlichkeit – in der Lage zu sein, die Mentalebene auf eine ehrliche Weise zu nutzen, um Ehrlichkeit im Denken zu entwickeln. Wenn man eine Verblendung hat, sich aber weigert, sie ehrlich anzuschauen, wird man sie nie los. Doch wenn Sie diese ehrlich von der Mentalebene aus betrachten, verschwindet sie von selbst. Wenn Sie sich einer Verblendung bewusst werden, verschwindet sie. Verblendung ist das Dunkle, der Mangel an Licht. Sie ist der Ursprung aller Unwissenheit. Wir sollten uns von der Dunkelheit ins Licht bewegen, von der Unwissenheit zur Weisheit. Deshalb ist es für jeden Jünger am Anfang seines Weges von geradezu fundamentaler Bedeutung, seine Verblendungen zu bewältigen – einfach, ehrlich, ohne Bewertung oder Selbstverdammung. Sich objektiv zu sehen – darum geht es.
(Benjamin Creme, Die Kunst der Zusammenarbeit)
Verblendung entsteht im Sinnes- und Gefühlsapparat, dem Emotional- oder Astralkörper des Menschen, und durch eine Identifikation mit dessen Bewegungen. Durch diese falsche Identifikation mit seinen Gefühlen und Emotionen – seiner Wunschnatur – hat der Mensch sich im dichten Nebel der Illusion und des Unwirklichen verloren. Die meisten Menschen befinden sich ein Leben lang im Zustand der Verblendung. Verblendung ist Illusion auf der Gefühlsebene und stellt das größte Hindernis für die Weiterentwicklung des Einzelnen sowie der gesamten Menschheit dar. Sie verstellt dem Unbesonnenen mit zahllosen falschen Vorstellungen den Weg. Weder der noch so hochgesinnte Idealist (gerade er ist meist besonders anfällig dafür) noch der härteste Zyniker sind von ihrem Einfluss frei. …
Was kann getan werden, um die Menschheit von dieser alten Knechtschaft zu befreien, die zum Teil ein Aspekt der Materie ist? Wie kann sich der Mensch von falscher Identifikation und von der Tyrannei seiner selbst geschaffenen Denkformen befreien? Die Antwort liegt in der Verlagerung des Fokus vom Ich zur Gruppe, in einer deutlicheren Identifizierung mit der Seele und ihrer Beziehung zu allen Seelen. Das Licht der Seele, wirksam durch das Denken, ist der große Zerstreuer der Verblendung; schon vor langer Zeit lehrte Buddha die Überwindung der Wunschnatur: den edlen Mittelweg zwischen den Gegensatzpaaren.
(Benjamin Cremes Meister, „Verblendung“, Share International, April 1984)
Das Problem mit der Verblendung ist, dass sie in hohem Grade ansteckend wirkt. Sie ist wie eine ansteckende Krankheit, die durch die ganze Gruppe gehen kann, bis die Gruppe an der Verblendung zerbricht. Wenn die Verblendung mit falschen Vorstellungen zu tun hat, ist sie sehr zerstörerisch für die Gruppeneinheit, weil einige sie für wahr halten. Ihre eigene Verblendung passt sich der Verblendung der Unwahrheit an, und sie sehen nicht, was daran falsch sein soll. Andere, die mehr Urteilsfähigkeit besitzen, können aufgrund des Unterscheidungsvermögens ihres Verstandes – das Wirken der Seele durch den Verstand – sofort erkennen, dass es sich um Verblendung, um Unwahrheit handelt, und wollen nichts damit zu tun haben. Und so entsteht in der Gruppe Uneinigkeit. Das ist eine der großen zerstörerischen Kräfte in einer Gruppe.
(Benjamin Creme, Die Kunst der Zusammenarbeit)
Was ist gesunder Menschenverstand? Offensichtlich ist er nicht sehr weitverbreitet, sondern etwas sehr Seltenes, vor allem in „New Age“-Gruppen. Er ist die dem Menschen angeborene und durch die Seelenqualität verstärkte und verfeinerte Intelligenz – so weit die Seele Einfluss auf den Manas- oder Intelligenzfaktor hat. Es handelt sich dabei nicht direkt um Intuition, hat aber einige Eigenschaften mit der Intuition gemeinsam, die eine wirkliche Seelenqualität ist. Der gesunde Menschenverstand ist eine Art intelligenter Achtsamkeit, die vor allem den Sinn für Ausgewogenheit ermöglicht. Er ist also nicht nur nützlich, sondern geradezu notwendig, um Verblendungen zu überwinden.
(Benjamin Creme, Die Kunst der Zusammenarbeit)
Es ist wahr, dass es auf den astralen Ebenen machtvolle Gedankenformen der bekannten Meister gibt – von hingebungsvollen Aspiranten und Jüngern über Jahre aufgebaute astrale Konstruktionen. Viele astral Sensitive treten mit diesen illusionären „Meistern“ in Verbindung und erhalten astral verkörperte „Lehren“, die ursprünglich zumindest bis zu einem gewissen Grad von wirklichen Meistern stammen und von mental polarisierten und seelenzentrierten Jüngern übermittelt wurden. Heute gibt es viele solcher Beispiele, von denen manche ganz bekannt und geachtet sind. …
Der Prüfstein ist Objektivität und Freisein von Verblendung. Mein Meister hat wirklich niemals auch nur mit einer einzigen Äußerung Illusionen oder Ehrgeiz bei mir oder anderen genährt. Im Gegenteil – viele Jünger wurden durch seinen weisen Rat, den er nüchtern, aber liebevoll gab, ungemein bereichert.
Mein Rat für Aspiranten ist folgender: Im Unterscheidungsvermögen liegt der Schlüssel. Sucht nach Objektivität. Hütet euch vor denen, die Einweihungen von Meistern anbieten – mit oder ohne Urkunde! Hütet euch vor jenen, die euch erzählen, dass die Meister für ihre Pläne gerade eure Hilfe brauchen (meist finanzieller Art!). Hütet euch vor jenen niederen Grades, die behaupten, einen (unmöglichen) Kontakt mit den Chohans (Eingeweihten sechsten Grades) zu haben, und vor jeder Verbindung, direkt oder über Vermittler, die euer Ich (Ego) und eure Illusionen anschwellen lassen und euch ein Gefühl der Wichtigkeit geben, nach der sich alle sehnen, auf die aber nur wenige Anspruch haben.
(Benjamin Creme, Maitreyas Mission, Band eins)
Man braucht Mut, um seine Verblendungen anzugehen; man braucht Mut, um sich zu ändern. Genau wie das Licht, wie Weisheit und Liebe hat auch die Verblendung eine Ausstrahlung. Es ist sehr leicht, die Verblendungen bei anderen Menschen zu sehen, nur nicht bei sich selbst. Wenn andere Verblendungen haben, können Sie davon ausgehen, dass Sie ebenfalls welche besitzen. Sie haben unweigerlich welche. Und wenn Sie welche haben, brauchen Sie Mut, um sie zu erkennen, und Sie brauchen besonders viel Mut, um sie sich selbst gegenüber einzugestehen.
(Benjamin Creme, Die Kunst zu leben)
Die astralen Ebenen (insgesamt sieben) sind die Ebenen der Illusion oder Verblendung. Wenn die Nebel der Verblendung vom Licht der mentalen Ebene zerstreut werden, dann findet eine graduelle Verlagerung in der Polarisierung statt. … Alles was deshalb das Denken zentriert, in jeder Situation oder Reaktion aktiviert, beschleunigt den Prozess der Polarisierung. Meditation, welcher Art auch immer (außer der negativen Träumerei, die oft dafür gehalten wird), ist ein wesentlicher Antrieb in diese Richtung; eine nachhaltige Entschlossenheit, sich alle eigenen Reaktionen immer so unpersönlich und ehrlich wie möglich anzuschauen, besonders in den unangenehmsten Situationen; ein Verständnis der eigenen Strahlenstruktur – und damit der eigenen Verblendungen; eine Hingabe des persönlichen Lebens an den Dienst an der Menschheit, was zu größerer Dezentralisierung führt. All das hilft, das Bewusstsein auf die höhere Ebene zu heben und so mit dem Licht der Seele jede Lebenssituation auszuleuchten.
(Benjamin Creme, Maitreyas Mission, Band eins)
Illusion
F. Worin besteht der Unterschied zwischen Verblendung und Illusion?
A. Es ist die gleiche Illusion, das heißt, es fehlt an Klarheit, Licht, Erkenntnis und Bedeutung. Wenn Ihr Denken unempfänglich ist oder keinen Zugang zur Wahrheit findet, dann leben Sie in Illusion. Erleben Sie diese Illusion emotional, ist es eine Verblendung; erleben Sie sie als eine mentale Vorstellung oder Idee, ist es eine Illusion.
Verblendungen sind Illusionen auf der astral-emotionalen Ebene. Illusionen beziehen sich auf die mentale Ebene. Davon ist die Seele betroffen, weil sie die Mentalebene benutzt, die rein und ungetrübt sein muss. Ist diese nicht klar, dann hat auch die Seele keinen freien, eindeutigen Blick auf die Welt. Sie sieht die Welt durch eine Wolke von Illusionen, die die Person nicht bewusst wahrnimmt.
(Benjamin Creme, Die Kunst zu leben)
Die Illusion jeder Ebene, sei es die physische, emotionale oder mentale, lässt sich durch die Wirkung der darüberliegenden Ebene überwinden. So kann die Illusion der physischen Ebenen, die Maya genannt wird, durch die Qualität der Aspiration des Emotionalkörpers überwunden werden. Ist die Aspiration hoch genug, erreicht sie die Kontrolle über die physischen Elementarwesen.
Die Illusion der Astralebene, die wir Verblendung nennen, wird überwunden durch das Seelenlicht, das von der mentalen Ebene aus auf sie gerichtet wird.
Die Illusion der Mentalebene wird einfach Illusion genannt. Sie wird durch das Licht der Seele, das wir Intuition nennen, zerstreut. Wird die Intuition richtig eingesetzt, kann damit der illusionäre Aspekt der Mentalebene überwunden werden.
Ein anderer Name für Intuition, welche die Illusion zerstört, ist buddhi. Es kommt von der buddhischen Ebene der geistigen Triade der Seele. Buddhi hat auf der Mentalebene die Funktion, das Gefühl der Absonderung zu beenden. Jede Illusion, ob die der physischen, astralen oder mentalen Ebenen, beruht auf dem grundlegenden Irrtum in unserem Bewusstsein, dass wir voneinander getrennt sind, wenngleich das nicht stimmt.
(Benjamin Creme, Die Kunst der Zusammenarbeit)
F. Es scheint, als rührten viele unserer Verblendungen und Illusionen von der großen Illusion her, dass wir voneinander getrennte Individuen sind. Reicht es aus, wenn wir „so tun als ob“ oder intellektuell wissen, dass wir eine Seele und uns deshalb unserer wahren Verbindung zueinander bewusst sind, um über diese Art von Illusion hinauszugelangen?
A. Nein, zur Überwindung der Illusion ist das allein nicht ausreichend, aber es könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Theoretisch zu wissen, dass wir eine Seele sind, bewahrt uns nicht vor Verblendungen und Illusionen. Genauso wenig befreit es einen von Illusion, wenn man theoretisch weiß, dass man als Teil dieser zusammenhängenden Einheit Menschheit nicht von einem einzigen Teilchen im ganzen Kosmos getrennt ist. Es muss Gewahrsein vorhanden sein. Das einzige, was Sie von der Illusion befreit, ist das Gewahrsein – das entsteht, wenn Sie sich als Seele erleben. Sie müssen es tatsächlich erleben, eine Seele zu sein. Sobald Sie sich als Seele erleben, verhalten Sie sich auch wie eine Seele und bauen nicht allerlei Fantasien und illusionäre Trugbilder auf. Vielmehr erlangen Sie eine klare Sicht auf die Dinge und kommen auch nicht mehr in dieselben Schwierigkeiten.
(Benjamin Creme, Die Kunst zu leben)
F. Was ist der direkteste Weg, um die Illusion, die wir Leben nennen, zu durchdringen und die Realität oder Gott unmittelbar zu erfahren? (SI, Juli/August 2000)
A. Maitreya sagt, der einfachste Weg ist, sich mit dem, wer und was wir sind, also mit dem Selbst oder Gott zu identifizieren. Er sagt: „Frage dich, wer bin ich?“ Sie werden feststellen, dass Sie sich mit Ihrem Körper, Ihren Gefühlen oder Ihrem Denken identifizieren. „Aber nichts von dem seid ihr“, sagt er. Sie identifizieren sich damit, aber Sie sind es nicht. Sie sind das Selbst, ein unvergängliches Wesen. Unsere Probleme, Schmerzen und Leiden entstehen dadurch, dass wir uns mit allem und jedem identifizieren, nur nicht mit dem unsterblichen Selbst.
Maitreya hat der Welt das Gebet für das neue Zeitalter gegeben. Wenn wir es täglich sprechen, entwickeln wir allmählich ein Bewusstsein vom Selbst. Das Bewusstsein entfaltet sich und führt mit der Zeit zur Selbstverwirklichung, die Vollkommenheit ist.
Das Gebet ist sehr einfach:
Ich bin der Schöpfer des Universums.
Ich bin Vater und Mutter des Universums.
Alles kommt von mir.
Alles kehrt zurück zu mir.
Verstand, Gemüt und Körper sind meine Tempel,
worin das Selbst verwirklicht
mein höchstes Sein und Werden.
Sprechen Sie das Gebet mit konzentrierter Aufmerksamkeit, so oft am Tag, wie Sie möchten. Allmählich werden Sie sich selbst anders wahrnehmen. Sie werden gelassener. Sie werden feststellen, dass Sie nicht der Körper, die Gefühle oder die Gedanken sind. Sie sind nicht dieses Gedächtnis, das Ihre Person mit Ihrer Arbeit und Ihrer Familie in Zusammenhang bringt. Sie werden mehr und mehr mit dem Selbst in Verbindung sein.
(Benjamin Creme, Die Große Annäherung)
Leserbriefe
Share International verfügt noch über Leserbriefe mit Erfahrungsberichten, die bereits von Benjamin Cremes Meister als authentisch bestätigt, aber zumeist noch nicht veröffentlicht wurden. Neue Briefe veröffentlichen wir unkommentiert zu Ihrer Information. Auch wenn wir sie nicht bestätigen oder angeben können, ob ein Meister dabei involviert war, könnten die Erfahrungen doch „für sich sprechen“, indem sie Hoffnung, Inspiration und Trost vermitteln.
Zeichen auf dem Weg
Um das Jahr 2012 herum spielte ich mit dem Gedanken, an die Hochschule zurückzukehren und bildende Kunst zu studieren, in der Hoffnung, eines Tages Maler zu werden. Das war eine schwierige Entscheidung, da ich bereits in meinen Vierzigern war. Also schrieb ich alle meine Bedenken auf und fügte eine Frage an Maitreya hinzu, in der ich ihn fragte, was ich tun solle. Dann las ich sie laut vor, während ich meine Aufmerksamkeit teilweise auf die Handkarte richtete. Ich weiß nicht, ob ich das alles hätte tun müssen, aber ich wollte die Frage nicht einfach so stellen. Ich nahm an, je ernster, konzentrierter und dankbarer ich für seine Hilfe war, desto größer waren die Chancen auf eine Antwort.
Ich bemühte mich, ein gewisses Maß an Bewusstsein und Offenheit für eine mögliche Antwort zu bewahren, die im Laufe der Zeit auf mich zukommen würde, denn ich wollte nichts verpassen. Vielleicht würde Maitreyas Antwort oder Hilfe ganz subtil ausfallen.
Einige Wochen später machte ein Familienmitglied, mit dem ich zusammenlebe, einen Spaziergang auf einem Waldweg hinter unserem Haus. Er fand eine blaue Tasche mit dem Namen unseres örtlichen Colleges und ein Tuch mit Blumenmuster darin. Ich glaubte, dies sei die Antwort, auf die ich gewartet hatte. Um sicherzugehen, faxte ich einen Brief an das Londoner Büro und fragte Benjamin, ob die Tasche und das Tuch von Maitreya manifestiert worden waren. Bald darauf faxte das Londoner Büro Benjamins Antwort. Die Tasche und das Tuch waren tatsächlich von Maitreya manifestiert worden. Daraufhin schickte ich ein weiteres Fax, in dem ich fragte, ob Maitreya meine Rückkehr auf das College unterstützt oder nur meinen Wunsch, Künstler zu werden. Benjamin faxte zurück, dass er sowohl meine Rückkehr aufs College als auch mein Kunststudium unterstütze. Benjamin schrieb im Antwortfax auch, dass ich (auf das College) gehen solle, wenn ich das wirklich wolle. Ich entschied mich jedoch aus mehreren Gründen gegen eine Rückkehr an das College.
Als ich keine sofortige Antwort von Benjamin erhielt, schloss ich daraus vorschnell, dass die College-Tasche und das Tuch nicht von Maitreya manifestiert worden waren, sondern einfach von jemandem fallen gelassen worden waren, und warf leider beides weg.
Mein Brief wurde bisher nicht veröffentlicht, da es sich um eine persönliche Korrespondenz handelte. Ich entschied mich aber, einen Leserbrief darüber an Share International zu schicken, damit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die möglicherweise daran interessiert sind, ihn lesen können.
Name ist der Redaktion bekannt, USA
Freundlicher Empfang
Am vergangenen Mittwoch, den 13. August 2025, hatten sich aus unterschiedlichen Gründen die meisten Teilnehmer für die Transmissionsmeditation abgemeldet, nur meine Kollegin und ich blieben übrig. Auch wenn wir nur zu zweit sein würden, wollten wir doch ins Büro kommen, um dort zusammen zu meditieren.
Als ich die Treppe zum Büroraum hinunterging, erschrak ich sehr, denn die Bürotür stand bis zum Anschlag auf! Ebenso die Toilettentür gleich links, und überall brannte Licht, obwohl es draußen hell und ein warmer Sommertag war. Ich war sehr verwundert darüber, denn es haben wenige einen Schlüssel zum Büro und würden es nie so verlassen!
Meine Kollegin kam kurz nach mir und war ebenfalls sehr erstaunt; doch für uns beide fühlte es sich an, wie ein freundlicher Empfang und wir mussten lachen. Sogar ein paar Stühle standen einladend im Kreis, aber anders, als wir sie am Mittwoch zuvor angeordnet hatten. Wir waren zutiefst überrascht und hatten immer mehr das Gefühl, dass uns die Meister wohl einen besonderen Empfang bereitet haben.
Die Meditation war sehr, sehr intensiv und fast so, als wären viel mehr Leute anwesend. Richtig feierlich.
Bevor wir das Büro wieder verließen, kontrollierte ich vorsichtshalber noch die große Geldkassette, die unverschlossen im Regal steht. Aber das Geld war noch drin.
Diese wunderbare Energie hat mich noch den ganzen Tag begleitet. Und wenn ich nun wieder daran denke, muss ich fast lachen und fühle mich so richtig gut. Danke für dieses Geschenk!
M. K., München
Eine bewegende Erfahrung
In meiner Arbeit sitze ich hauptsächlich am Computer. In den letzten Jahren ist dies aufgrund von Wirbelbrüchen zunehmend schwieriger und schmerzhafter geworden. Doch kürzlich, eines morgens in diesem Jahr (2025), begann mein Körper direkt nach dem Aufwachen, während ich noch im Bett lag, sich von selbst zu bewegen. Auf der linken Seite, wo die Schmerzen am stärksten waren, schienen sich die Muskeln von oben nach unten und wieder zurück zu bewegen. Das Ganze dauerte nicht lange. Danach verspürte ich ein Gefühl der Entspannung, und auch jetzt noch habe ich das Gefühl, dass ich mich innerlich etwas freier bewegen kann.
Seither habe ich keine Schmerzen mehr und das Sitzen verursacht keine Probleme mehr.
Ich bin so glücklich und dankbar. Vielen Dank an ihn, der mir diese Heilung geschenkt hat.
Für mich ist es auch eine Bestätigung dafür, dass, was auch immer vor uns liegt, wie wir in Share International lesen, „die Pläne haben sich geändert“, die Meister sind hier und werden immer hier sein, bereit, uns zu helfen, wenn das Karma es zulässt, und wenn nicht, uns die Kraft zu verleihen, durchzuhalten.
Name ist der Redaktion bekannt, Niederlande
Fragen – mit Antworten von Benjamin Creme
F. Warum wird der Name Ihres Meisters geheim gehalten? (SI, September 1984)
A. Er bat mich, ihn zurzeit noch nicht bekannt zu geben. Ich kenne zwei Gründe dafür, der Hauptgrund ist folgender: Wenn ich seinen Namen allgemein bekannt gäbe, dann müsste ich ihn der Gruppe oder den Gruppen, mit denen ich arbeite, mitteilen. Sie würden ständig ihre Aufmerksamkeit in einer Weise auf ihn richten – durch Telepathie – die ihn ablenken würde. Ob er das dann „abblockte“ oder darauf einginge, in jedem Fall wäre es eine Verschwendung seiner Energie und Zeit – und die Meister gehen mit beiden sorgfältig um.
F. Inwieweit war Alice Bailey ein „reiner Kanal“? Könnte man sagen dass sie unfehlbar war? (SI, September 1984)
A. Nein, ich denke, auch sie selbst würde nicht behauptet haben, unfehlbar zu sein. Das beanspruchen nicht einmal die Meister für sich. Aber ich glaube, wir können sicher sein, wenn ein Meister der Weisheit (Djwhal Khul) dreißig Jahre lang durch Alice Bailey arbeitete, dann muss er mit ihrer Genauigkeit als Übermittler recht zufrieden gewesen sein.
F. Wenn ich es richtig verstehe, gibt Herr Creme den Namen seines Meisters nicht bekannt, damit verhindert wird, dass die Menschen die Aufmerksamkeit (und so die Energie) des Meisters aus selbstsüchtigen Gründen auf sich ziehen, was ein Missbrauch von Zeit und Energie des Meisters wäre. Falls dem so ist, gilt das nicht auch für Maitreya? Derzeit haben viele eine starke Beziehung zu Maitreyas Namen und warten auf den Deklarationstag. Sie ziehen seine Energie für ihr Ego an. Führt dies nicht zu einem Missbrauch von Maitreyas Zeit und Energie? (SI, März 1990)
A. Die beiden Situationen sind ganz verschieden. Was Maitreya betrifft, so verkörpert er das, was wir das Christusprinzip oder Christusbewusstsein nennen. Diese Energie ist frei für alle verfügbar, in dem Maße oder in der Potenz, wie man sie absorbieren und nutzen kann. Wenn wir sie durch Dienst manifestieren, ziehen wir automatisch mehr von Maitreya an. Er kann in dieser Weise, durch unser Handeln, die Welt transformieren. Keine noch so große, rein emotionale oder andächtige Hinwendung zu Maitreya beeinflusst seine Funktion als der Christus.
F. Werden wir selbst mit den Meistern in Kontakt treten können? (SI, Januar/Februar 2023)
A. Sie können einen Meister nicht kontaktieren, aber von einem Meister kontaktiert werden, sofern er einen Grund dafür sieht. Zunächst einmal müssten Sie mental polarisiert sein, das heißt, Ihr Bewusstsein muss sich auf den höheren mentalen Ebenen befinden, weil die Meister auf der Seelenebene tätig sind. Aber wenn Sie im Dienst an der Welt engagieren wollen und objektiv genug und bereit sind, diese Arbeit altruistisch auszuführen, dann kann es sein, dass Sie von den Meistern kontaktiert werden.
Seit Anbeginn der Zeit werden Menschen von den Meistern kontaktiert. Alle großen Künstler, Denker, Dichter, Schriftsteller und Musiker, alle großen Staatsmänner der Welt und wissenschaftlichen Entdecker sind alle Jünger von Meistern. Sie haben unter der Supervision der Meister gearbeitet – so wie ich auch – und innerlich subjektiv auf das reagiert, was ihnen auf der Seelenebene vermittelt wurde. Auf diese Weise haben sie die Arbeit der Meister in der Außenwelt ausgeführt. Und auf diese Weise haben sie auch unsere Zivilisation und Kulturen im Lauf der Jahrtausende immer weiterentwickelt.
F. Seit Jahren versuche ich, mit einem Meister oder Lehrer auf den inneren Ebenen in Kontakt zu kommen, und habe keinen Erfolg. Gibt es dafür einen Grund?(SI, Oktober 1984)
A. Allein der Wunsch, mit einem Meister in Kontakt zu kommen, ist nicht genug. Der Aspirant oder Jünger muss durch seine Aufnahmefähigkeit, seine Objektivität und seinen Wunsch zu dienen zeigen, dass er für die Arbeit der Meister nützlich sein kann. Ein altes Sprichwort sagt: „Wenn der Schüler bereit ist, kommt der Meister.“ Die Kontaktaufnahme mit „Führern“ oder „Lehrern“ auf den astralen Ebenen erfordert natürlich keine besondere Aufnahmefähigkeit, abgesehen von einer gewissen medialen Ansprechbarkeit, dies aber sollte man, wie ich persönlich glaube, meiden.
F. Gibt es tatsächlich „Geistführer“? Sind das unsere Seelen? (SI, November 1984)
A. Es gibt sicherlich sehr viele nicht inkarnierte Wesenheiten, die auf den verschiedenen der sieben astralen oder auf den niederen mentalen Ebenen arbeiten und durch Medien und Sensitive auf der physischen Ebene „Führung geben“. Diese Art von Führung reicht von banalsten Plattheiten bis zu Lehren höchst erhebender Art. Es sind nicht unsere Seelen, die ja auf der kausalen, der höchsten der vier mentalen Ebenen, existieren. Von dieser Ebene aus treten auch die Meister mit ihren Jüngern in Kontakt.
Auszüge aus einem Vortrag von Benjamin Creme zum Thema „Illusion“ 2003
Der Meister D.K. erklärt: „Illusion ist in erster Linie eine mentale Eigenschaft und kennzeichnet die Denkgewohnheit von Menschen, die eher intellektuell als emotional sind. Der Verblendung im üblichen Sinne sind sie entwachsen. Ihr Fehler ist, dass sie Ideen und Gedankenformen falsch verstehen und falsch auslegen …“
„Illusionen sind heute derart mächtig, dass nur wenige Menschen mit einigermaßen entwickeltem Verstand nicht von diesen weitverbreiteten, illusorischen Gedankenformen beherrscht werden, die ihre Wurzeln und ihren Nährboden in der Welt der niederen Persönlichkeit und in der Wunschnatur der breiten Masse der Menschheit haben.“
Man könnte annehmen, ein so großes Gebiet wie die Vereinigten Staaten von Amerika zu besitzen – 5000 Kilometer breit und einige tausend Kilometer von Norden nach Süden –, würde reichen, um die meisten Menschen zufriedenzustellen. Aber nein. Woher stammen Texas, Neu-Mexiko, halb Kalifornien? Diese Gebiete haben die USA Mexiko gestohlen. Der Wunsch, der Größte und Beste zu sein, immer größer und mächtiger zu werden, und daraus die Gedankenform der Überlegenheit zu entwickeln, ist eine große, permanente Illusion der Bevölkerung der Vereinigten Staaten. Unter der gegenwärtigen republikanischen Regierung scheinen die USA entschlossen zu sein, ein weltweites politisches und wirtschaftliches System zu schaffen, in dem Amerika dominiert.
Er, der Meister D.K., sagt auch, dass alle Jünger in erster Linie Mut haben müssen. Die Welt wird sich nie von Illusionen befreien können, solange wir keinen Mut haben. Eine der Pflichten des wahren Jüngers, sagt Meister D.K., bestehe darin, sich offen gegen jede – wissenschaftliche, religiöse, politische oder wie auch immer geartete – Autorität auf der Welt auszusprechen, mit der er nicht einverstanden ist und die er an Weit- und Klarsicht übertrifft.
Wenn er denkt, dass diese Autoritäten Unrecht haben, obliegt es einem Jünger, dies zu äußern. Wenn er sich drückt und vorgibt, hinsichtlich dieses Themas keine Meinung zu haben und nichts Besseres, Deutlicheres und Wahreres anzubieten habe, dann ist er nur dem Namen nach ein Jünger. Der wahre Jünger kennt keine Furcht. Das ist eine Grundbedingung für alle Jünger.
Meister D.K. zufolge kann das Problem der Verblendung allein durch den Mentalkörper überwunden werden, das heißt, von der Seele, die über den Mentalkörper die Verblendung enthüllt. Und er sagt: „Es ist schon viel, wenn man die Existenz von Verblendungen und Illusionen überhaupt erkennt. Die meisten Menschen wissen nichts davon.“ Man braucht nur mit anderen Menschen zu sprechen, um festzustellen, dass dies auf die meisten zutrifft. Die meisten Menschen sind sich überhaupt nicht bewusst, dass sie in Verblendung und Illusion leben. „Viele gute Leute in unserer Zeit erkennen das nicht; sie vergöttern ihre Verblendungen …“Sie vergöttern sie! Sie denken, das sei etwas Wundervolles. „Das Beste, was ich habe, ist diese Verblendung“, welche auch immer. „Und betrachten ihre Illusionen als ihren wertvollsten und hart erkämpften Besitz.“ [Alice A. Bailey, Verblendung: Ein Weltproblem, Referenznummer 45]
Menschen treten politischen Parteien und Organisationen bei. Oder sie schließen sich einer Gruppe an, die keine Organisation ist, und wandeln sie in eine Organisation um, in der sie dann selbst eine Machtposition innehaben. Das gibt ihnen die Illusion der Größe, der Wichtigkeit. Es ist eine versteckte Methode, um Kontrolle auszuüben. Das ist eine große Illusion, die die ganze Gesellschaft beherrscht.
Alle politischen Parteien, alle sogenannten spirituellen Gruppen, alle Gruppen überall haben die Tendenz, Situationen kontrollieren zu wollen. Die Gruppe als Ganzes macht das vielleicht nicht, aber Einzelne in der Gruppe tun es. Diese Kontrolle gibt ihnen ein Gefühl der Macht. Sie wollen die Macht, nicht den Dienst, den sie auf politischem, geistigem oder religiösem Gebiet zu leisten glauben. Bewusst oder unbewusst sind sie hinter der Macht her. Das ist die große Verblendung und die gewaltige Illusion ihres Lebens.
Möglicherweise vergeuden sie Jahre, um eine bestimmte Position zu erringen oder zu halten und sich gegen andere in ihrer jeweiligen Gruppe zu behaupten, ganz gleich ob es dabei um religiöse, politische, soziale, wissenschaftliche oder akademische Vorhaben geht. Jede beliebige Institution, jede beliebige Gruppe, die Ihnen einfällt, wird heute von diesem Problem heimgesucht.
Meister D.K. sagt:„Illusion ist die Vorgehensweise, bei der man die Wahrheit mit unzulänglichen Kenntnissen und aufgrund der Erfahrungen in der Materie interpretiert und verschleiert, sodass sie hinter einer Wolke von Gedankenformen verborgen bleibt. Diese Gedankenformen erscheinen dann wirklicher als die Wahrheit, die sie verschleiern – folglich beeinträchtigen sie den Menschen in seinem Zugang zur Wirklichkeit.“
Es gibt viele Probleme auf der Welt, aber das Problem des Bewusstseins besteht gerade darin, dass man sich, je gebildeter man ist, je weiter man es in seinem Beruf gebracht hat, desto eher Illusionen hingibt, weil man damit die Möglichkeit hat, den Wunsch nach Macht zu verwirklichen. Jede Institution – sei es eine religiöse, politische oder akademische Einrichtung – hat eine Struktur, durch die ein Mann oder eine Frau in immer höhere und mächtigere Positionen aufsteigen kann.
Indem sie in ihrem Beruf in eine Machtposition aufsteigen, haben sie die Möglichkeit, bestimmte Vorgänge, Geld und Menschen in ihrer Institution zu kontrollieren. Das ist die Hauptverblendung, die alles, vom Pentagon bis zu den internationalen Börsen befallen hat. Es ist immer die gleiche Verblendung, die gleiche Illusion, dass all das wichtig sei. Die Vorstellung, dass Geld zu verdienen glücklich macht oder dass mehr Geld zu verdienen noch glücklicher macht, ist eine Gedankenform. Wenn man in hoffnungslosen Verhältnissen lebt und kaum seine Kinder ernähren, kleiden und zur Schule schicken kann, dann würde ein größeres Einkommen diesen Druck natürlich lindern. Aber die Idee, dass man Millionär werden muss, und wenn man das ist, Milliardär, und dies am besten erreicht, indem man in Aktien investiert, ist eine Illusion.
… Diese Gedankenformen verdunkeln und beherrschen unser ganzes Leben. Sie sind nicht bloß eine vorübergehende Fantasievorstellung. Alles, was ich über die Illusion gesagt habe, spielt sich heute ab und macht das Leben der meisten Menschen aus, und das nahezu ständig. Überdies, und das ist vielleicht noch schlimmer: „Diese Form der Illusion nimmt unter Jüngern und denjenigen zu, die sich den ersten beidenEinweihungen unterzogen haben … Sie sind von der Bedeutsamkeit ihrer Errungenschaften und dem Gefühl durchdrungen, Verantwortung und Wissen zu besitzen. Wieder überschätzen sie sich und betrachten sich und ihre Mission als einzigartig unter den Menschensöhnen; hinzukommt, dass ihr Bedürfnis nach esoterischer und subjektiver Anerkennung vereitelt, was andernfalls eine sinnvolle Aufgabe hätte sein können. Jede Betonung der Persönlichkeit kann das reine Seelenlicht sehr leicht verzerren, das das niedere Selbst zu durchströmen versucht. Jedes Bemühen um äußere Anerkennung für die Mission oder Aufgabe, die die Persönlichkeit übernommen hat, lenkt davon ab und behindert den Betreffenden in seiner Aufgabe; es verzögert deren Ausführung, bis der Jünger gelernt hat, nichts weiter zu sein als ein Kanal, durch den Liebe einströmen und Licht einstrahlen kann. Dieses Durchströmen und Durchstrahlen muss sich spontan und ohne Bezug auf das Ich ergeben.“
Wie oft haben wir nicht schon von Gruppen gehört, die unter der Leitung irgendeiner Person für eine kurze Zeit, eine Saison, ein oder zwei Jahre zu einiger Berühmtheit gelangt sind? Man kann das – oder konnte es – hier in den USA sehr oft erleben. Seit 1980 hörte ich jedes Mal, wenn ich in die USA kam, von einem prominenten „Guru“, der eine große Gruppe leitete, und gelegentlich begegnete ich auch dem einen oder anderen von ihnen persönlich. Sie lebten zumeist zurückgezogen auf dem Lande, in den Bergen, an schönen, herrlichen Orten. Wenn ich dann einen solchen Menschen traf, fand ich ihn gewöhnlich so sehr verblendet, dass es buchstäblich wehtat. Natürlich versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen, und meistens blieb es bei dieser Begegnung. Sechs Monate oder ein Jahr später hörte man nichts mehr von der Gruppe, oder nur, dass sie in Schwierigkeiten geraten waren und 400.000 Dollar in Häuser gesteckt hatten, die der Spender wieder zurückverlangt hatte. Immer ging es um irgendwelche krummen Touren, die gewöhnlich mit Geld zu tun hatten.
… Möglicherweise hatte der Gründer einmal ein Gefühl für das, was Dienst bedeutet, oder auch ein entsprechendes „Erlebnis“ gehabt. Vielleicht war er für astrale Schwingungen empfänglich und stand mit einer Wesenheit auf der fünften oder sechsten Astralebene in Verbindung, von der er einige angenehme, eingängige Gedanken und Ideen auffing. Daher zog die Gruppe einen Menschentyp an, der auf dieses Niveau anspricht. Aber es fehlten Leute, die klare Vorstellungen und einen besseren Kontakt zur Außenwelt, zur realen Welt verlangten, und daher ging die Gruppe von selbst ein, und man hörte nichts mehr von ihr. So etwas geschieht immer wieder.
… Alle möglichen Horrorgeschichten schmücken die Annalen der kurioseren „spirituellen“ Gruppen. Aber dieses „Spirituelle“ basierte zu 99 Prozent auf einer gewaltigen Illusion – der Illusion des Gründers und jener, die ihm ins Feuer, in den Tod, in die Berge oder wohin auch immer folgten. …
